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Sie sind hier: Traumziele der Welt / Europa / Spanien / Santiago de Compostela

Route ‘Extramuros’: Panoramablicke und Aussichten

Santiago ist eine Stadt, die zum Spazierengehen geradezu einlädt… Und besonders zu einem Spaziergang einladend sind wiederum die Parks, welche die Stadt umgeben, mit ihrem üppigen Grün, der frischen Luft, und, nicht zu vergessen, den Klöstern, Denkmälern und einigen der bedeutendsten Gebäude zeitgenössischer Architektur, die darauf warten, entdeckt zu werden… ebenso wie die überraschenden Ausblicke und Perspektiven auf das historische Compostela, die sich immer wieder aufs Neue eröffnen

Genießen Sie weitere Impressionen

Diese Route ergänzt die Route “Intramuros: Das monumentale Erlebnis“ und beginnt dort, wo jene geendet hat: im Park der Alameda.

Stationen der Tour:

  • O Parque da Alameda

    Dieser Park ist der wichtigste Bezugszpunkt für die Spaziergänge und die Freizeitgestaltung der Compostelaner, ein sehr gemütlicher Ort, eine Art natürliches Wohnzimmer. Seine günstige, an einen Teil der historischen Altstadt angrenzende Lage und das großartige Panorama auf die beeindruckende Ostseite der Stadt haben diesen Park zu dem bedeutendsten Garten Santiagos gemacht. Er weist einen abwechslungsreichen Bestand an Bäumen und Zierpflanzen auf, wie zum Beispiel den carballeira genannten Eichenhain, die großartigen Eukaliptusbäume oder den Laubengang mit toller Aussicht auf die von Rosskastanienbäumen gebildete Promenade Paseo da Ferradura.
    Die Geschichte hat ihre tiefen Spuren in der Gestaltung des Parkes hinterlassen, wie es zum Beispiel am Paseo Central mit seinen verschiedenen, nach den sozialen Klassen des 19. Jhs. getrennten Wegen deutlich zu erkennen ist; ein weiteres Beispiel ist der Triumphbogen, durch den man auf den Paseo de los Leones gelangt und die Anordnung der Blumenbeete, Brunnen und Teiche. Oder auch die Bauwerke im Stil des 19. Jahrunderts, des Modernismus, oder der zeitgenössischen Architektur - die Kapelle Santa Susana, die Kirche do Pilar, der Taubenschlag, der Musikpavillon oder die Akustikbank -, ebenso wie die stilistische Vielfalt der Statuen und Plastiken und das Parkmobiliar, besonders die Granitbänke mit den kunstvollen Rückenlehnen aus Gusseisen aus der bekannten galicischen Fabrik Sargadelos.
    Der Rundweg beginnt am Eingang des Parkes mit der Skulptur der Dos Marías und dem Colexio de San Clemente de Pasantes, die beide schon am Ende von Route 1 vorgestellt wurden. Ein anderer Ort von Interesse - einer der vielen, die dieser Park zu bieten hat - ist der Aussichtspunkt Mirador do Paseo da Ferradura. In der Alameda gibt es zwei Kirchen: die am Paseo Central gelegene Kirche do Pilar, ein Barockbau aus dem 18. Jh. und die Kapelle Santa Susana, die auf dem höchsten Punkt des Parkes steht. Besondere Bedeutung kommt der Kapelle Santa Susana aufgrund ihrer Rolle in der Geschichte der Stadt zu: sie wurde im 12. Jh. von dem Erzbischof Xelmírez, einem der wichtigsten geschichtlichen Persönlichkeiten Santiagos, der Heiligen Susana geweiht, um deren aus Portugal kommenden Reliquien aufzunehmen. Das heutige Gebäude ist ein Neubau aus dem 17. und 18. Jh.. Von dem ursprünglichen, romanischen Stil sind nur noch einige wenige Elemente erhalten wie der Haupteingang oder das Fenster mit seinem Lichtschacht. Auch gibt es noch ein gotisches Kreuz über der Spitze des Kirchenschiffs.
    Entsprechend der Bedeutung der Alameda als emblematischster Park der Stadt befindet sich hier auch das botanische Forschungszentrum Centro de Interpretación de Parques e Xardíns de Compostela.

  • Stadtentwicklung und Gartenbau auf dem Südcampus der Universität

    Im Jahre 1929 wurde ein ehrgeiziges Projekt zur Schaffung von Studentenunterkünften und anderern universitären Einrichtungen genehmigt, aus dem der heutige Südcampus hervorgegangen ist. Das Projekt bedeutete eine Stadterweiterung und gleichzeitig eine Alternative zur damals sehr eng gewordenen Stadt, indem die für das 19. Jh. typischen Ideen der ‘grünen Stadt’ oder der ‘Garten-Stadt’ umgesetzt werden sollten.
    Die Grundstruktur wird durch eine nach Westen verlaufende Achse bestimmt, die an der Freitreppe der Alameda beginnt und diesen Park mit neuen Grünanlagen, sportlichen Einrichtungen und Studentenwohnheimen verbindet. Von der Veranda der großen Treppe aus kann man die hervorragenden Aussichten über das Ganze bis zum Pedroso-Hügel und zum Amaía-Tal genießen. Das am Treppenfuß hervorquellende Wasser durchfließt die gesamte mittlere Promenade und lässt dabei einige Teiche und Brunnen entstehen.
    Die Gärten sind in einen strengen geometrischen Grundriss eingebettet: Wiesen, Beete, Teiche und Pfade werden durch größere Wege mit einer Vielfalt an Bäumen und Zierpflanzen - Kamelien, Magnolien, Pinien, Zedern, Wacholder, Ginkgos… verbunden -, die so einen ganz besonderen botanischen Garten der Stadt bilden.

  • Eichenwald und Kloster San Lourenzo

    Anfang des 13. Jh.s wurde in einem schattigen Eichenwald am Ufer des Flusses Sarela das Kloster von San Lourenzo de Trasouto gegründet. Im 15. Jh. wurde das ursprünglich zum Franziskanerorden gehörende Kloster zum Wohnsitz der Grafen de Altamira. Die romanischen Kirchenschiffe der ursprünglichen Kirche sind trotz der zahlreichen Erneuerungen erhalten geblieben.
    Heute ist das Gebäude, hinter dessen Mauern sich ein bedeutender historischer Garten verbirgt, ein vornehmes Restaurant für große Feierlichkeiten. Wie zur Zeit seiner Gründung befindet sich in seiner Umgebung noch immer ein Gehölz aus hundertjährigen Eichen, die eine der für Galicien typischsten Baumarten sind. Die Carballeiras, wie die Eichenwälder in Galicien genannt werden, sind eng mit dem mystischem Brauchtum und den Legenden des Landes verbunden und dienten schon seit jeher als geradezu heilige und magische Stätten für Zusammenkünfte, Wallfahrten, Feste und Feierlichkeiten. Versteckt zwischen den Bäumen gibt es einen Brunnen und zwei Cruceiros, das sind enorme Steinkreuze, welche die Wege markieren und eines der Wahrzeichen Galiciens sind.

  • Bach Sarela und Stadtviertel O Carme de Abaixo

    Wenn man von der Rúa de San Lourenzo aus die Ruela dos Gatos überquert, gelangt man zu der alten, in einen luxuriösen Wohnkomplex umgewandelten Gerberei des Viertels O Carme de Abaixo, am Ufer des Baches Sarela.
    Dieses Gebiet erinnert an die wirtschaftliche Bedeutung, die Bäche und Flüsse Jh.e hindurch hatten. Am Bach Sarela hatten sich trotz seiner geringen Länge -er entspringt und endet im Verwaltungsbezirk von Santiago- etwa acht Gerbereien angesiedelt. Obwohl die meisten von ihnen heute nur noch Ruinen sind, weisen sie immer noch deutliche Spuren der Vergangenheit auf. In diesem kusthandwerklichen Wirtschaftszweig, der seine Blütezeit während des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jh.s erlebte, fand der komplette Prozess der Lederbearbeitung bis zu dem fertigen Ausgangsmaterial für Schuhe, Uhrarmbänder, Patronentaschen, etc. statt.
    Neben der alten Fabrik von O Carme de Abaixo und durch einen ebenen Pfad mit ihr verbunden befindet sich das Kloster Convento das Oblatas, eine Gebäudegruppe aus dem 19. Jh., die in ein Luxushotel umgebaut worden ist. Die Oblatas, auch als die ‘Reuigen’ bezeichnet, waren Nonnen, die Damen von ausschweifender Lebensweise Aufnahme gewährten. Die Lage des Klosters erwies sich als äußerst günstig wegen seiner Nähe zum Viertel O Pombal, in dem sich traditionellerweise das horizontale Gewerbe befand. Dieses Viertel blieb aufgrund der Junggesellenhäuser der Stadt, die sich dort befanden, bis vor wenigen Jahren eine abgelegene und fast ländliche Gegend. In jüngster Zeit hat es sich jedoch durch eine Reihe von städtebaulichen Maßnahmen in eine bevorzugte Gegend für die Stadterweiterung verwandelt.
    An der Grenze zwischen den Vierteln O Pombal und O Carme de Abaixo befindet sich am Flussufer, bei der alten Brücke, die Kapelle von O Carme de Abaixo, ein diskretes Gebäude aus dem 18. Jh..

  • Park in Galeras

    Der Park in Galeras erstreckt sich über ein fast ebenes Gebiet an den Ufern des Flusses Sarela, in den der Bach Corgo mündet. Diese Talsohle wird im Westen von der Finca O Espiño und dem Berg Monte Pío und im Osten durch die historische Altstadt begrenzt. Dies schafft einen eindrucksvollen Kontrast zwischen den Wohnblöcken und den großen, freistehenden Gebäuden (der Kathedrale, dem Kloster San Francisco, der medizinischen Fakultät, dem Kloster San Martiño Pinario oder dem ehemaligen Krankenhaus) einerseits und den kleinen Häuschen und ländlichen Gebäuden, die sich den Monte Pedroso hinaufziehen, andererseits. Hier verläuft also auch die Grenze zwischen der Stadt und der ländlichen Umgebung.
    Galeras ist vor allem eine große Wiese, geeignet für Spaziergänge, als Spielwiese für Kinder oder für sportliche Aktivitäten. Außerdem gibt es an den Parkrändern Werke der Kunstarchitektur, Cafés und Restaurants mit Blick über den Park.
    Die Vaquería do Carme de Abaixo ist ein ehmaliger Landwirtschaftsbetrieb für Viehhaltung, dessen Grundstück und Gebäude heute in einen von dem bekannten Architekten Víctor López Cotelo sorgfältig geplanten Wohnkomplex verwandelt worden sind. Die Qualität des Umbaus, der hier von dem Architekten vorgenommen wurde, hat diesem im Jahre 2003 den prestigeträchtigen Preis der Spanischen Bienale für Architektur eingebracht.
    Gegenüber des Wohnkomplexes liegt zwischen Obstbäumen die von dem italienischen Architekten Giorgio Grassi entworfene öffentliche Schule Raíña Fabiola. Durch seine Symmetrie und Regelmäßigkeit vermittelt das Gebäude ein Gefühl von Zeitlosigkeit, ein Merkmal, das sich durch das gesamte Werk des Architekten zieht und das Gebäude im Zentrum des Geländes als einen massiven und ruhenden Block ohne überraschende Formen erscheinen lässt, sodass der Eindruck entsteht, es hätte schon immer da gestanden.
    Der Schule gegenüber, auf einem Hügel und umgeben von dichter Vegetation, steht das Herrenhaus O Espiño im Jugendstil, das mit seinem romantischen Zauber Anfang des 20. Jh.s erbaut wurde. Daneben, auf dem Monte Pío, befindet sich die Residencia presidencial da Comunidade Autónoma de Galicia, die Residenz des Präsidenten von Galicien. Sie ist ein Werk des berühmten galicischen Architekten Manuel Gallego Jorreto und zeichnet sich durch die dezente Weise aus, mit der sie sich an den Hügel schmiegt. In dem Stadtviertel Galeras ist außerdem das durch sein Volumen und seine Regelmäßigkeit auffallende, ehemalige Gebäude des heute an den Stadtrand, ins Viertel A Choupana, verlegten Krankenhauses Hospital Xeral de Galicia erwähnenswert.
    Vom Park in Galeras aus hat man die Möglichkeit, in einem etwa 40 minütigen Spaziergang weiter bis zum Gipfel des Berges Monte Pedroso, ‘dem Berg der Compostelaner’, zu wandern. Dieser Berg, der von jedem Punkt der Stadt aus einen landschaftlichen Referenzpunkt darstellt, wird vor allem für Spaziergänge und Ausflüge mit dem Fahrrad genutzt, und er ist auch der beste Aussichtspunkt, wenn man sehen möchte, wie sich die Stadt in die Landschaft einfügt. Die landschaftliche Wechselbeziehung zwischen dem Berg, der Kathedrale und der ganzen Stadt hat schon vor Jahren dazu geführt, dass die Bebauung des Berges verboten wurde, damit kein Gebäude von dort aus hinsichtlich seiner Höhe, Sichtbarkeit oder territorialen Dominanz mit der Kathedrale in Konkurrenz treten kann. Auf dem Weg zum Berggipfel durchquert man zuerst den Parque da Granxa do Xesto, einen großen Naturraum am Fuße des Berges, der aufgrund seiner Gestaltung und seines Pflanzenbestandes halb Park und halb Wald ist und den Eingang zum bewaldeten Park bildet.

  • Park in Vista Alegre

    Der Park in Vista Alegre, auch Finca Simeón genannt, besitzt noch alle Merkmale des privaten Gartens, der dieser Park einmal war: die Abgeschirmtheit, die Statuen, die entlang des Weges stehen, die Bäume – Palmen, Orangen- und Apfelbäume, Kamelien, Araukarien, etc. - einige davon über hundert Jahre alt, die Gartenlaube und andere schattenspendende Stellen, die zum Sitzen und Erholen einladen.
    Auf diesem Grundstück, das früher der einflussreichen, compostelanischen Bankiersfamilie Simeón gehörte, steht heute, abgesehen von dem Herrenhaus im Kolonialstil des beginnenden 20. Jh.s, das von dem preisgekrönten Architekten César Portela zu dem noblen Gästehaus der Universität namens Casa de Europa umgebaut wurde, dasCentro de Estudios Avanzados da Universidade de Santiago (Zentrum für weiterführende Studien) und die Musikhochschule Escola de Altos Estudios Musicais. Die Anordnung dieser beiden Gebäude entwarf der weltweit anerkannte Arata Isozaki.
    Die Kunstakademie, ein im Jahr 2001 vollendetes Werk von Antón García Abril, ist ein großer Gebäudewürfel aus ungeschliffenen Granitblöcken, in dessen Gestaltung die akustischen Erfordernisse seiner Bestimmung berücksichtigt wurden. Die schwergewichtige Masse des Gebäudes ruht in dem Gartengelände fast ohne es zu berühren und erweckt den Eindruck, dass es über den weichen Bodenwellen schwebte. Das Innere wird beherrscht von einem Hohlraum, der sich über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckt und die einzelnen Gebäudeteile miteinander verbindet. Durch die in das Flachdach eingebauten Oberlichter ist das Gebäude lichtdurchflutet.

  • Auditorio de Galicia und Park der Musik in Compostela

    Der Konzertsaal Auditorio de Galicia wurde von dem Architekten Julio Cano Lasso entworfen und 1988 eingeweiht. Bei seinem Bau wurde auf Elemente der traditionellen galicischen Bauweise wie die Konstruktion mit Granitquadern oder die umlaufenden Balkone zurückgegriffen und mit den Formen und Erfordernissen der modernen Architektur verbunden. Die Konstruktion umfasst auch die Schaffung eines Spiegelteiches, in dem sich das Gebäude des Auditoriums sozusagen selbst betrachtet, und die Einbeziehung der Umgebung, die mittlerweile zu einer der beliebtesten Grünzonen der Stadt geworden ist: zum Park der Musik in Compostela.
    Der Park ist ein grüner Teppich aus Gras mit viel Schatten, der sich entlang der Ufer des Baches Corgo, der die strukturelle Achse bildet, erstreckt. Von hier aus eröffnen sich überraschende Perspektiven auf die historische Altstadt: die Rückseiten der Klöster San Francisco und San Martiño Pinario, die Türme der Kathedrale… Aufmerksamkeit zieht aber auch durch ihre Höhe und Farbgestaltung die surrealistische Skulptur des galicischen Künstlers Eugenio Granell auf sich. Zusätzliche Attraktionen beim Besuch dieses Parkes sind natürlich das klassische Musikprogramm und die Ausstellungen von Skulpturen des Auditoriums, sowie das Café mit einer hervorragenden Aussicht.

  • Nordcampus der Universität

    In der Nähe des Auditorio befindet sich die Fakultät für Kommunikationswissenschaften, ein Gebäude des portugiesischen Architekten Álvaro Siza, der auch das Museum für Zeitgenössische Kunst (Centro Galego de Arte Contemporánea) entworfen hat. Die Teile dieses Gebäudes weisen sich durch ihre Helligkeit, ihre Schlichtheit in der Konstruktion und ihre suggestive Kraft aus. Diese Eigenschaften sind kennzeichnend für die Werke des Architekten, dessen Markenzeichen die Schaffung einer poetischen, räumlichen Ambiguität ist.
    Außergewöhnlich ist auch das Engagement des Architekten für dieses Universitätsgebäude: so hat Siza selbst die Möbel entworfen, die Bänke der Hörsäle, Türgriffe und die didaktischen Hilfsmittel der Präsentation inbegriffen, was das Gebäude zu einem bemerkenswerten Gesamtkunstwerk macht.
    Ein weiteres, gutes Beispiel für zeitgenössische Architektur bildet auch die daneben liegende Facultade de Filoloxía (Philologische Fakultät) der Architekten Alberto Noguerol und Pilar Díez.

  • Avenida de Xoán XXIII

    Diese Straße wurde Ende der 50er Jahre des 20. Jh. eröffnet, als Santiago begann, sich in ein Tourismusziel zu verwandeln, um den zahlreichen Besuchern den Zugang zum historischen Stadtkern Santiagos, zur Kathedrale, zu erleichtern. Die städtische Neuordnung dieses Gebietes, mit der die Architekten Albert Viaplana und Helio Piñón beauftragt waren, wurde 1994 fertiggestellt und löste die Verkehrsprobleme, wie zum Beispiel die Erreichbarkeit mit dem Auto, und sorgte für Parkplätze für PKWs und Busse. Darüber hinaus schuf die städtische Neuordnung aber auch einen interessanten Kontrast zwischem dem Neuen und den historischen Sehenswürdikeiten der Klöster San Francisco und San Martín Pinario, die den perspektivischen Hintergrund der neuen Straße bilden. Diese Maßnahmen, deren Ergebnis heute wie selbstverständlich zu dem städtischen Landschaftsbild gehört, das die Compostelaner von ihrer Stadt haben, waren jedoch seinerzeit wegen des gewagten Kontrastes zwischen Modernität und Tradition stark umstritten.
    Das optisch wirkungsvollste Element dieses Komplexes ist eine mit Glas überdachte, zyklopische Markise auf konischen Stahlträgern, durch welche die Fußgänger auf ihrem Weg zum historischen Stadtkern geschüzt werden. Auf diesem langen Weg zu der steinernen Masse des Klosters San Francisco wird die Markise zunehmend niedriger, was den optischen Eindruck des Eindringens in die Altstadt bzw. des Verschmelzens mit ihr entstehen lässt.
    Von der Avenida de Xoán XXIII aus eröffnet sich ein herrlicher Ausblick auf das Val de Deus (das Tal Gottes), das sich bis zum Fluss Sarela, zum Viertel Vista Alegre und bis zum Berg Monte Pedroso erstreckt.

    Vom Scheitelpunkt der Avenida mit den Klöstern San Francisco und San Martiño geht die malerische Straße Costa Vella (‘alter Abhang’) ab. An ihrer höchsten Stelle vereinigt sie sich in Richtung Sonnenuntergang senkrecht mit der Straße Porta de Pena (‘Tor des Kummers’, in Erinnerung an das Nordtor der Stadtmauer, das ebenso wie die daneben liegende Atalaia, eine der Verteidigungsanlagen der mittelalterlichen Stadt war) und mit der Straße Loureiros, in der noch einige Lorbeerbäume zu finden sind –daher der Name-.
    Obwohl sie dieselben Merkmale wie die gesamte traditionelle Architektur von Compostela aufweist, also die dreifache Kombination aus Granit für Wände, Holz für Strukturelemente und Innengestaltung sowie Eisen für Balkons, hat die zauberhafte Gebäudegruppe dieser Straßen eine eigene Persönlichkeit. Die hier vorzufindenden Galerien, die für viele Gebäude charakteristisch sind, hatten hauptsächlich die Aufgabe, angesichts des regnerischen und feuchten Klimas von Santiago das Sonnenlicht einzufangen um die Häuser zu wärmen.

  • Die Klöster Carmen und Santa Clara und das ehemalige Spital San Roque

    Die Straße Loureiros mündet in die Straße Santa Clara, die an dem diskreten und kargen Kloster Convento do Carme endet. Granitquader bestimmen die Fassade dieses Gebäudes, das in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s im karmelitanischen Stil, der sich durch seine solide Bauweise auszeichnet, erbaut wurde. (die Fassade der Kirche ist identisch mit der Fassade der Kirche San José de Ávila). Die Carmelitas Descalzas (die barfüßigen Karmeliterinnen), deren Orden von Santa Teresa de Jesús gegründet wurde, leben noch heute in diesem Gebäude. Sie widmen sich hauptsächlich der Herstellung von Oblaten, mit denen sie die meisten Kirchen der Stadt beliefern.
    Gegenüber liegt das Kloster Convento de Santa Clara. Die sichtbare Fassade der Kirche dient als eine Art Vorhang, hinter dem sich im hinteren Bereich des kleinen Gartens die eigentliche Kirche des Klosters versteckt. Dieses theatralische Portal ist ein herausragendes Beispiel für die typische Barockarchitektur von Santiago de Compostela, in diesem Falle entworfen von Simón Rodríguez im ersten Drittel des 18. Jh.s. Das Kloster wurde im 13. Jh. von Doña Violante, der Frau von König Alfonso X., dem Weisen, gegründet.
    Das im 18. Jh. umgebaute Spital Hospital de San Roque wurde im 16. Jh. aufgrund der damaligen Pestepidemien errichtet. Heute dient es als Sitz verschiedener kultureller Einrichtungen der Stadt. Im Innern kann ein Miniaturmodell der von Peter Eisenman entworfenen, zukünftigen Cidade da Cultura (ein Komplex aus Museen in der Umgebung der Stadt) besichtigt werden. Wenn man an dem kleinen Garten des Krankenhauses vorbeigeht, gelangt man zu einer architektonisch höchst kontrastreichen Gruppe von Bauwerken, bestehend aus dem Museum für Zeitgenössische Kunst -Centro Galego de Arte Contemporánea (CGAC)- und dem Kloster von San Domingos de Bonaval, die einen strategischen Durchgang zum Park bilden.

  • Park von San Domingos de Bonaval

    Der Park von San Domingos de Bonaval liegt auf dem früheren Gelände des Gartens und Friedhofs des Dominikanerklosters und wurde von dem portugiesischen Architekten Álvaro Siza in eine Grünzone umgewandelt. An einem nach Westen blickenden Abhang gelegen bietet der Park erstaunliche Aussichten über die Dächer der Stadt, denen der Künstler Chillida eine Skulptur widmete, die auf bewusste Weise das Panorama der Stadt einrahmt.
    Die Umgestaltung ist ein gutes Beispiel für eine perfekte Anpassung an die Topographie, die landschaftlichen Elemente und die von den Dominikanern vorgenommene Aufteilung des Gebiets in drei Teile – einen Gemüsegarten, einen Eichenwald und einen Friedhof – und bringt die gewellte Oberfläche des Abhanges mit der geometrischen Linienführung der Wege in eine perfekte Harmonie. Das Rauschen des Wassers ist überall im Park zu vernehmen, da er voller Brunnen, Kanäle und kleiner Teiche ist. Das Ergebnis ist ein gepflegter, im subtilen zeitgenössischen Stil gestalteter Naturraum, der spielerisch mit den Perspektiven umgeht und einen hervorragenden Rahmen für verschiedene Formen künstlerischen Ausdrucks bildet.
    In dem typischen Stadtviertel San Pedro, dessen Hauptachse die gleichnamige Straße bildet, tritt das volkstümliche Santiago eindrucksvoll in Erscheinung: dicht gedrängte Häuser, enge Straßen und Gassen, ein paar alte Gewerbe, alte Geschäfte und kleine Läden.

  • Park und Kloster von Belvís und Priesterseminar

    Der Park von Belvís liegt auf einer langgestreckten Talsohle mit Wiesen, durch die ein kleiner Bach fließt. Die alten Mauern, die Terrassen des Geländes und die historischen Wege – wie z. B. der malerische Hohlweg As Trompas – wurden bei der Planung dieses grünen, baulichen Vakuums bewahrt. Der Park, als eine Art natürlicher Festungsgraben der mittelalterlichen Stadt, trennt den historischen Bezirk und die großen Gebäude des Klosters von Belvís und des Priesterseminars und setzt sie zugleich miteinander in Verbindung. Von seinen höchsten Punkten kann man ein einzigartiges Panorama der ganzen Stadt genießen.
    Das im 14. Jh. gegründete Kloster von Belvís wurde in der Barockzeit von dem mexikanischen Erzbischof Monroy, der dem Dominikanerorden angehörte, wieder aufgebaut. Die Kirche ist ein Werk von Fernando de Casas y Novoa, der auch die zur Plaza do Obradoiro gewandte Fassade der Kathedrale entworfen hat. Ihm verdankt die Fassade des Komulgatoriums ihre chrakteristische, pflanzlich-geometrische Verzierung. Die barfüßigen Dominikanernonnen, die das Kloster bewohnen, bereiten köstliches Teegebäck, das im Kloster gekauft werden kann.
    Das sogenannte Seminario Menor ist ein Gebäude von vornehmen Auftreten, das durch seine Lage auf dem Gipfel eines Hügels aus dem Profil der Stadt herausragt. Es wurde in den 50er Jahren des 20. Jh.s in dem für das Spanien dieser Zeit typischen, eklektizistischen Architekturstil errichtet und dient gleichzeitig als Schule, Priesterseminar und Herberge für Pilger.

  • Kulturzentrum A Trisca

    Das Kulturzentrum A Trisca ist ein Muss für jeden, der die zeitgenössische Architektur der Stadt erleben und genießen möchte. Es handelt sich um ein Werk von John Hejduk, der durch seine Lehrtätigkeit in New York und durch seine theoretischen Abhandlungen zu einem der einflussreichsten Architekten der zweiten Hälfte des 20. Jh.s gehört. Das Gebäude fügt sich auf perfekte Weise in das Landschaftsbild der Stadt ein, indem es einen Ecke mit einem spitzen Winkel ausfüllt. An der Steinfassade befinden sich ausdrucksstarke Balkons aus dicken Stahlrohren, und in die Fassade, die dem Park Belvís zugewandt ist, bohren sich gewaltige, quadratische Pfeile, ebenfalls aus Stahl, hinein. Die Fenster in den horizontalen Öffnungen der Ecke folgen den Kurven der schwindelerregenden Linienführung des Gebäudes. Im Innern ist die Betondecke des Erdgeschosses durchdrungen von jenen phantasievollen Formen, die für Hejduk charakteristisch sind. Von der Terrasse aus hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt.
    Dieses nach dem Tod des Architekten im Sommer des Jahres 2000 fertiggestellte Bauwerk sowie die Türme aus Stein und Glas, die in der Cidade da Cultura errichtet wurden und ursprünglich für den benachbarten Park von Belvís entworfen waren, machen Santiago zu einer jener auserwählten Städte, die über einige der wenigen Werke von John Hejduk verfügen.

  • Stiftskirche Santa María do Sar und Cidade da Cultura

    Das Viertel Barrio do Sar trägt den Namen des Flusses, von dem es durchquert wird. Das ehemalige, mittelalterliche Dorf liegt an dem traditionellen Weg, der von Süden her in die Stadt führt, und für seine Entstehung war seine Lage am Fluss und in der Nähe des alten Klosters entscheidend. Die ursprüngliche, kleine Siedlung hat sich mit der Zeit mehr und mehr der Stadt angeschlossen, und die alten Wege haben sich heute in städtische Straßen verwandelt, auch wenn das Viertel die Erinnerung an seine ländlichen Ursprünge noch in seinen Obstgärten und seinen gut erhaltenen, traditionellen Gebäuden bewahrt.
    Die Besichtigung der Stiftskirche Colexiata do Sar stellt ebenfalls einen Teil des touristischen Pflichtprogramms dar. Sie wurde im Jahr 1134 gegründet und durch den ersten Erzbischof von Compostela, Diego Xelmírez, unterstützt. Auf fast wundersame Weise ist sie das am besten erhaltene romanische Bauwerk Santiagos: aufgrund von Fehlern beim Bau oder auch wegen der häufigen Überschwemmungen durch den nahegelegenen Fluss hatten sich die Gewölbe abgesenkt und die Säulen und Mauern neigten sich bereits bedenklich, weswegen im 18. Jahrundert einige enorme Strebepfeiler eingezogen wurden, die den Zusammensturz des Gebäudes verhinderten. Der besinnliche Innenbereich mit seinen schönen und harmonischen Proportionen beeindruckt durch diese trügerische, der Schwerkraft widersprechende Neigung seiner Säulen.
    Das angrenzende Klostergebäude beherbergt das kleine Museo de Arte Sacra da Colexiata, in dem die wichtigsten Dokumente der Klostergeschichte und eine schöne Sammlung archäologischer Fundstücke aufbewahrt werden, sowie den Kreuzgang, von dem ein hübsches, romanisches Teilstück erhalten ist.
    Das Stadtviertel Sar grenzt an den Berg Gaiás, auf dem gerade die Cidade da Cultura de Galicia errichtet wird, ein enormer Kulturkomplex, der verschiedene Museen, eine Bibliothek, ein Zeitungsarchiv, eine Oper, Studien- , Dienstleitungs- und Forschungszentren umfasst sowie ein weitläufiges, bewaldetes Gelände, auf dem die gesamte pflanzliche Artenvielfalt Galiciens versammelt wird, um so die ursprüngliche Landschaft Galiciens zu rekonstruieren.
    Den Wettbewerb für dieses Projekt, der von der galicischen Regierung ausgeschrieben wurde und großes Echo unter den besten Architekten der Welt fand, gewann Peter Eisenman aus New York. Der ausgewählte Entwurf repräsentiert auf hervorragende Weise das intellektuelle und kreative Potential dieses Architekten: es handelt sich um eine topographische Konstruktion, in der die wellenförmigen Dächer der Gebäude sich an das Relief des Berges anpassen und mit ihm gewissermaßen in einen Wettstreit treten. Das Gelände ist von tiefen Erdspalten durchzogen, durch welche die Besucher gehen, um zu den verschiedenen Bauten zu gelangen, die den Straßengrundriss der historischen Altstadt nachzeichnen.
    Als die Bauarbeiten bereits begonnen hatten, schlug Eisenman vor, als postume Anerkennung für seinen Landsmann John Hejduk zwei ursprünglich für den Park Belvísentworfene Türme in die Cidade da Cultura zu integrieren, die von Hejduk gleichzeitig als Ehrung und als zeitgenössisches Korrelat zur Kathedrale konzipiert worden waren.
    Die erstaunlichen Ausmaße dieses Kulturkomplexes, die der Größe der Altstadt von Santiago entsprechen, der außerordentliche Stellenwert seiner Architektur und sein kulturelles Angebot vervollständigen die Bemühungen Santiagos, ein unumgänglicher Referenzpunkt in der internationalen Kulturszene zu werden.


GPS-Daten:

Karte:


Kartequelle:Open Street Map

Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an den Rundreisen:
  • Durch das grüne Spanien - von den Ausläufern der Pyrenäen noch Santiago de Compostela weiter …
  • Nordwestküste Spaniens weiter …

Quelle www.santiagoturismo.com

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