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Schloss Neersen

Eines der schönsten Rathäuser am Niederrhein.

Unbestritten ist heute wohl, dass man alte Bausubstanz erhalten sollte. Am wirkungsvollsten wird die Erhaltung eines historischen Gebäudes dabei durch seine Nutzung gesichert. So auch im Falle des Schlosses Neersen, gelegen im gleichnamigen kleinsten Stadtteil der Stadt Willich.
Als "Motte" - eine von Wasser umgebene Insel - vor etwa 800 Jahren entstanden, wurde das Schloss von der Stadt Willich restauriert und dient heute gleichsam als Verwaltungszentrum und kultureller Mittelpunkt.

Bewegt ist die Geschichte des Schlosses. Nach einer romanischen Burg erfuhr das heutige Schloss zunächst vom 13. bis zum 15. Jh. eine Wandlung zur Gotik, ehe zwischen 1661 und 1696 der Ausbau zum Schloss durch Adrian von Virmond erfolgte. Bergfried, Torturm, Wehrgang und die Abschlussmauer wurden beseitigt und unter Hinzufügung eines neuen Flügels auf der Westseite der alten rechteckigen Anlage eine symmetrische Hufeisenform gegeben. Der alte Ostflügel wurde verlängert und vier Ecktürme angefertigt. Schloss Neersen erhielt so die Grundstruktur, wie sie heute noch massgebend ist.

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Mehrfach wechselte es nach dem Aussterben des Virmondschen Geschlechts, das bis 1744 das Schloss bewohnte, die Besitzer. In der Folgezeit diente es als Sitzung der kurkölnischen Verwaltung, Baumwollweberei und Wattefabrik. Ein Brand im Jahre 1859 vernichtete das Schloss bis auf die Umfassungsmauern. Der Mitteltrakt und Ostflügel wurden später wieder aufgebaut und dienten als Erholungsstätte für Kinder und Ausbildungsstätte des DRK. Der Westflügel mit seinen beiden Türmen blieb Ruine. Das änderte sich erst als die Stadt Willich, die 1970 das Schloss mit den dazugehörigen Parkanlagen vom DRK kaufte und 1973 der Stadtrat den Wiederaufbau des Westflügels einstimmig beschloss, um es als Verwaltungssitz auszubauen.

Die Planung und künstlerische Oberleitung für den Wiederaufbau und Umbau sowie die Renovierung und Ausstattung des viergeschossigen Schlosses wurde dem Architektenbüro Hanns F. Hoffmann, Köln, übertragen. Die Bauleitung blieb in Händen der Hochbauabteilung des technischen Dezernates der Stadt Willich. Eng war die Zusammenarbeit mit dem Landeskonservator, um die Arbeiten mit den denkmalpflegerischen Absichten und den heutigen Nutzungsanforderungen in Einklang zu bringen.

Sorgfältige Untersuchungen gingen den Planungen der Baumaßnahme voraus. Zahlreiche Sondergutachten stellten unter anderem die Grundvoraussetzungen für die umfangreichen Entwurfs- und Planungsarbeiten dar. In allen Bereichen des Schlosses wurden die Aufgaben so gelöst, dass alte Bausubstanzen erhalten und notwendige Ergänzungen und Neubauteile als klar erkennbar neu gestaltet wurden. So wurde zum Beispiel die Decke über dem Erdgeschoss im Westflügel, über dem Flurbereich des Mitteltraktes und über Teilen des Ostflügels in einer Holzkonstruktion mit integrierter Be- und Entlüftungsanlage erstellt, deren Verbretterung in einer diagonalen Anordnung das ehemalige Gewölbe simulieren soll. Im Erdgeschoss wurden ausgehend vom Befund für den Fußboden Tonfliesen gewählt. Die darunterliegenden Fundamente der ersten Burganlage im Boden durch kleinere Plattenformate in ihren Umrissen besonders kenntlich gemacht. Auf ein Verputzen der Wände wurde im Erdgeschoß verzichtet und diese lediglich getüncht. So zeigt sich der Ratskeller, der allen Bürgern für Zusammenkünfte zur Verfügung steht und in dem der Kontrast zwischen alt und neu deutlich ablesbar ist. Als klar erkennbarer neuer Bauteil zeigt sich die geschwungene Mauer mit Verbindungstür als Abgrenzung zwischen Ratskeller und Verwaltungsräumen.

Eines der Prachtstücke im renovierten Schloss stellt der große Ratssaal im ersten Obergeschoss dar. Dieser sich festlich darstellende Saal steht sowohl für die Ratssitzungen als auch für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Als deutlicher Kontrast zur spätgotischen Form der Fenster, unter teilweiser Wiederverwendung von aus dem Schlossgraben geborgenen Originalgewändesteinen, wurde hier eine moderen Sichtbetondecke eingezogen, in den langgestreckten Hohlräumen der Kassettendecke sinnvoll aufgenommen die Beleuchtungspaneele, Schallschluckmaterial, Beschallungsanlage und Elektroinstallation.

Das zweite Obergeschoss und Mansardengeschoss im Westflügel ist als multifunktionales Büro ausgebaut und eingerichtet worden. Eine entsprechende Möblierung, das Aufstellen von Raumteilern und entsprechende Begrünung sorgen hier für eine angenehme Atmospäre. Die große Raumhöhe im zweiten Obergeschoss wird durch eine eingehängte Empore sinnvoll als Ablage genutzt.

Die ehemaligen Speicherräume im Ostflügel und Mitteltrakt wurden ebenfalls in den Umbau mit einbezogen und unter Einhaltung der bauaufsichtlichen Vorschriften und Beibehaltung der alten Konstruktionen auch hier Büroräume geschaffen. Für eine ausreichende Belüftung sorgen ein Oberlichtband und die Gaupenfenster. Rund acht Millionen Mark haben die Restaurierung und der Umbau des Schlosses Neersen gekostet, in dem nun rund 120 Bedienstete der Willicher Stadtverwaltung ihren Arbeitsplatz haben. Ein Betrag, der bei den heutigen Baukosten und den Unwägbarkeiten, die die Renovierung und der Umbau eines solchen Objektes mit sich bringen, bei weitem unter dem Betrag liegt, der bei einem Neubau mit gleichem Raumangebot aufzuwenden wäre. Wird nicht zuletzt hierdurch und durch die Nutzung des Schlosses darüber hinaus der Erhalt des historischen Baudenkmals auch für die Zukunft gesichert.

Sowohl bei Fachleuten als auch Besuchern finden die durchgeführten Restaurierungsarbeiten immer wieder Anerkennung; melden sich immer wieder Interessenten für eine Besichtigung des Virmondschen Schlosses, Schloss Neersen, ein Beispiel lebendiger Denkmalpflege.

©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung der Stadt Willich

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