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Liedberg: Schloss

Auf der Kuppe am Ostende des Liedberg, rund 80 m über NN, befindet sich die zweiteilige kurköllnische Landesburg Liedberg.
Schloss Liedberg bietet auch heute noch ein eindrucksvolles Zeugnis dynastischer und territorialer Politik des Mittelalters am Niederrhein. Ringmauer, Torbau, Herrenhaus und Mittelturm bilden seine wichtigsten Elemente. Die Umfassungsmauer passt sich mit Rundungen und knickenden Abschnitten in idealer Weise dem Geländerelief der Bergkuppe an. Den zweigeschossigen Schlossbau erweisen seine Bauformen als Gebäuude des 17. Jhs..

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Während dieser Bau ein wenig in den Hintergrund tritt, beherrscht ihn der vorspringende mächtige quadratische Torturm fast vollständig. Dieser auch Mittelturm genannte Bau, noch heute viergeschossig und mit einer barocken Haube, besteht aus Sandsteinquadern. Er gehöt noch dem 14. Jh. an. Die Kantenlänge des Turmes beträgt rund 10 m, außen gemessen, seine Mauerstärke rund 1,60 m. Wehrhafter Charakter ist ihm also nicht abzusprechen. Nach außen war dem Mittelturm ein Torhaus mit spitzbogigen Toröffnungen und einer 6,40 m langen Torgasse vorgesetzt. Es verband ursprünglich die den Graben überwölbende Steinbrücke zwischen Vor- und Hauptburg mit dem Innenraum des Schlosses. Dieser Bau wurde 1896 abgebrochen, so dass dem heutigen Besucher von Schloss Liedberg unvermittelt der wuchtige Mittelturm entgegentritt, wenn er die Vorburg durchschritten hat.
Wie der Mittelturm, so scheint auch die Umfassungsmauer, die den gesamten Schlosshof nebst Vorburg umschließt, dem 14. Jh. anzugehören. Große Sandsteinblöcke bilden ihren Unterbau; im Oberbau wurde Backstein verwendet.
Die nach Süddwesten der Hauptburg vorgelagerte rundlich unregelmäßige Vorburg schließt ein Gelände ein, das der Fläche nach etwa doppelt so groß wie die Hauptburg ist. Die Umfassungsmauer zieht sich, immer wieder knickend, in geradlinigen Abschnitten um die ganze Vorburg herum.

Das LIEDBERGER SCHLOSS und seine Vorgänger von Ralf Frommen

In Liedberg finden wir in einem Fußgängerpendelbereich von fünf Minuten die Besonderheit, dass sich 3 Befestigungsanlagen aus drei verschiedenen Epochen beieinander befinden. Dies ist einzigartig am Niederrhein.
Im Haag an der Westkuppe des Liedberges befindet sich die erste in Resten erhaltene Befestigungsanlage, heute Römerwacht genannt. Nach neuester Beurteilung durch Burgenforscher handelt es sich hierbei um eine Sonderform der Motte auf einer Anhöhe. Die Römerwacht ist durch einen Graben umgeben, in dessen Mitte sich die Motte befunden haben muss. Bei einer Motte handelt es sich um eine meist aus Erde, Holz und einem Graben bestehende frühe Befestigungsanlage.
Die Römerwacht war damit die erste Burg Liedberg.
Neben dem Schloss auf der Ostkuppe des Liedberges finden wir dann Reste der zweiten Befestigungsanlage, dem als Mühlenturm oder alten Bergfried bezeichneten Rundturm aus dem 12. Jh., evtl. sogar noch älter.
Der Mühlenturm war der Burgfried der 2. Burg Liedberg.
Nach dem Bau des heutigen Schloss Liedberg im 14. Jh. diente der Turm bis ins frühe 19. Jh. als Mühle, wie sein Name noch heute bekundet.
Die restliche Befestigungsanlage wurde als Grundstein für die 3. Burg Liedberg, dem heutigen Schloss benutzt. Nach neuesten Erkenntnissen der Denkmalbehörde sind die Grundmauern des Schlosses Liedberg aus dem 11. Jh., was auch auf ein älteres Entstehungsdatum des Mühlenturmes hindeutet.
Im 14. Jh. wurde dann Schloss Liedberg als zweiteilige Burg mit Vor- und Hauptburg als Höhenburg gebaut.
Das Land am Niederrhein hat als Land des Wassers nur wenige Höhenburgen, zählt man die untergegangenen dazu - die des Grafen vom Hamaland auf dem Hocheltenberg und die Burg Munna auf dem Monterberg bei Kalkar - sind es lediglich fünf: die Schwanenburg in Kleve, die Burg Wassenberg und die südlichste Höhenburg am Niederrhein, Schloss Liedberg.
In seiner größten Ausdehnung vor dem Jahr 1896 bestand das Schloss Liedberg aus einem Wohngebäude (von links nach rechts), dem sog. Vogelsang, dem auch heute noch vorhandenen sog. Gülich, dem gotischen Mittelturm, nach rechts versetzt hiervon dem ehemaligen Torhaus und daneben rechts vom Hauptturm ein als Bräuhaus oder Rittersaal bezeichnetes Gebäude.
Jülich und Torhaus wurden 1896 abgerissen und verschwanden ganz.
Der Rittersaal wurde im Jahr 1944 so schwer von einer Luftmine getroffen, dass dieser heute nur noch als Ruine vorhanden ist.
Der ganze Schlosskomplex im Zustand vor 1896 ist als Modell jedoch im Schloss erhalten.
Der älteste Teil des gesamten Schlossensembles ist der bis 1896 als Mittelturm bezeichnete Haupt- oder Torturm.
Seine Entstehung ist in die Zeit des Kölner Erbischofes und Kurfürsten FRIEDRICH VON SAARWERDEN (1370 – 1414) zu datieren.
Neben LIEDBERG baute dieser geistliche Kürfürst auch die Anlagen in ZONS, HÜLCHRATH UND LINN zu festen kurkölnischen Landesburgen aus.
Der Hauptturm in LIEDBERG diente ähnlich wie der wuchtige Turm der Landesburg HÜLCHRATH in gleicher Weise als Torturm und Burgfried.
Eine schmale Treppe innerhalb des 1,60 m starken Mauerwerkes der Nordwand deutet auf den Wehrcharakter des Liedberger Torturmes hin. Die Zinnen des Turmes (vor Installation der barocken Turmhaube waren nur Zinnen vorhanden) waren nur über diese sehr schmale Stiege zu erreichen, auf der keine 2 Menschen aneinander vorbei kamen.
Wie der Burgfried stammt auch die Ringmauer des Schlosses aus dem 14. Jh.. Sie trägt auf einem Teil an der Nordseite hinter dem Schloss noch die Anlage des ehemaligen Wehrganges.
Alle anderen Gebäudeteile stammen in ihrem Ursprung aus dem 17. oder frühen 18. Jh.
Der Vogt NIDEGGEN baute das SCHLOSS um und setzte dem Turm die barocke Haube auf. Am Eingang zum Treppenhaus des Wohntraktes, dem sog. Gülich sind dann auch die Initialen D. A. NIDEGGENS ebenso angebracht wie über dem Eingang der Schlosskapelle.
Nach der Konfiskation durch die Franzosen erhielt 1811 der letzte kurkölnische Amtsverwalter KOPP das Schloss. Bereits 15 Jahre später erwarb es der FREIHERR LEOPOLD VON FÜRSTENBERG; in dessen Familie das Schloss bis 1974 blieb.
n den Resten des 1944 durch eine Luftmine zerstörten Schlosses, im notdürftig hergerichteten Gülichtrakt hauste bis 1968 der FÜRSTENBERG’SCHE VERWALTER HEINRICH VENNEN.
Nach dessen Tode übernahm GOTTFRIED FIX 1968 die Ruine zunächst in Pacht. 1974 kaufte er dann mit seiner Frau das Anwesen, das bis heute noch im Eigentum der Familie Fix steht.
Bis zum Jahre 1968 war das Schloss dem Verfall preisgegeben. Die jeweiligen Eigentümer hatten kein Interesse an der finanziell aufwendigen Instandhaltung des Schlosses.
Erst durch die Übernahme des Schlosses durch Gottfried Fix im Jahre 1968 wurde der Verfall des Schlosses gestoppt.
Im Jahre 1978 wurde dann unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters GRAF SPEE ein Förderkreis Schloss Liedberg ins Leben gerufen, der mit erheblichen finanziellen Mitteln bis zu seiner Auflösung 1993 viel für das Schloss geleistet hat. Leider musste der Förderkreis Schloss Liedberg aufgelöst werden, da der Vorsitzende und damalige Bürgermeister Graf Spee durch den Eigentümer Gottfried Fix Hausverbot erhielt, da er sich durch die Tätigkeit des Förderkreises in seinem Eigentum beschnitten fühlte. Eine Weiterarbeit des Förderkreises war damit ausgeschlossen, das Gebäude Schloss Liedberg war “der Leidtragende.”
Heute ist das Schloss seit dem Jahre 2000 an JAKOB DIJKSTERHUIS verpachtet, der den Gülich bewohnt.
Ein im März des gleichen Jahres unter Mitwirkung des Pächters gegründeter Verein Schloss Liedberg e.V. erlitt im November 2003 das gleiche Schicksal wie der damalige Förderkreis Schloss Liedberg im Jahr 1993. Der 2. Vorsitzende Herr Rechtsanwalt Ralf Frommen, der Schatzmeister und der bis September 2003 für das Schloss tätige Zivildienstleistende erhielten vom Schlosspächter aus nichtigen Gründen Hausverbot.
Auch hier hatte wieder Schloss Liedberg das nachsehen, da der Verein die Renovierungsarbeiten im Schloss in den Jahren 2000 bis 2003 zum größten Teil finanzierte und gerne weiter finanziert hätte.
von Ralf Frommen im Jahre 1999

©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung von www. Schloss-Liedberg.de

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