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Rathaus von Alfeld

Als Schmuckstück des Marktplatzes wird das Weserrenaissance- Rathaus gerne bezeichnet. So sah es auch das Alfelder Ehepaar Waltraud- und Burghard Meyer, das im Jahr 2004 durch eine großzügige Zuwendung sichergestellt hat, dass das über 400 Jahre alte Baudenkmal auch für künftige Generationen erhalten werden kann. Diese große Leistung für das Gemeinwesen in Form einer Stiftung ermöglicht die angemessene Pflege des Baudenkmals, was der Gemeinde zu Zeiten knapper Kassen leider nicht immer möglich wäre, da oft andere Dinge noch wichtiger scheinen.

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Zur Geschichte:
Die Ursprünge des Rathauses in Alfeld sind nicht bekannt. Um 1300 ist zum ersten Mal von Bürgermeistern die Rede. Möglicherweise entwickelte sich - wie in anderen Städten auch - ein am Marktplatz gelegenes Kaufmanns-Gildehaus zum Rathaus. In der Mitte des 15. Jhs. ist das „radhusz“ zum ersten Mal schriftlich in den „Statuten und Willküren“ erwähnt.

Ein Haus aus Stein
Das Rathaus-Gebäude, das vor dem Jahr 1584 am Marktplatz stand, war im gotischen Stil errichtet. Es war damals - neben der Kirche - das einzige Bauwerk aus Stein. Sein Aussehen lässt sich nicht exakt rekonstruieren, in seiner heutigen Form lassen sich aber noch Reste des alten Gebäudes erkennen. Das gotische Gebäude hatte nur zwei Stockwerke, an der Westseite ist noch der alte Staffel-Giebel zu erkennen. Im Erdgeschoss - an der nördlichen und südlichen Seite des Ostflügels - sind noch zwei Spitzbögen vorhanden (heute sind es Fenster, früher waren es Türen). An der Westseite ist ein dreiteiliges gotisches Maßwerk-Fenster übriggeblieben.

Ein neuer Baustil entlang der Weser
Die wirtschaftliche Blüte, die der Raum an der oberen und mittleren Weser zwischen 1520 und 1620 erlebte, führte zu reger Bautätigkeit - auch in Alfeld. Zwischen 1584 und 1586 wurde das Rathaus umgebaut. Es entstand ein repräsentativer Bau im Stil der Weserrenaissance. Er sollte den durch Handel mit Hopfen, Bier und Leinen erwirtschafteten Wohlstand, städtische Selbständigkeit und das Bildungsbewusstsein der Stadtbürger symbolisieren.
Die vorhandene gotische Bausubstanz wurde mit aus der Antike aufgenommenen Architekturformen verbunden. Deutlich wird dies vor allem am Portal des Rathauses.
Eine schwere, doppelwandige, mit Nägeln beschlagene Tür ist eingefasst von ionischen Säulen, die einen steinernen Türbalken tragen. Auf dem Türbalken stehen zwei Figuren ( sog. Hermen), sie tragen einen Fries, auf dem ein Giebeldreieck ruht - die Gestaltung nimmt Bezug auf antike Tempelarchitektur.
Die Schauseite des Rathauses, die dem Markt zugewandt ist, weist noch weitere Stilmerkmale der Weserrenaissance auf.
Ein achteckiger Treppenturm ist der Fassade vorgesetzt. Als Abschluss trägt er eine „welsche Haube“, bestehend aus einem glockenförmig geschweiften Dach und einem Zwiebelhelm, beide sind durch ein laternenartiges Zwischenstück verbunden.
Das Innere des Turms wird von einer Wendeltreppe eingenommen, die die Stockwerke des Rathauses verbindet. Die Treppen-Spindel aus Sandstein ist reich mit Buckel- und Diamantquadern verziert. Außen ist der Verlauf der Treppe durch schräge Fenster angedeutet.
Typisch für die Weserrenaissance ist auch die „Utlucht“ (Auslug), ein viergeschossiger Stand-Erker, der wie der Treppenturm der Fassade vorgesetzt ist. Ihre Fensterfront ist gegliedert durch profilierte Gesimse sowie durch Pfeiler und Säulen mit reichem plastischen Schmuck. Die Utlucht schließt mit einem Giebel ab, der u.a. mit Pyramiden und Kugeln geschmückt ist. Ähnliche Schmuck-Elemente sind auch am Ost- und Westgiebel des Rathauses angebracht.

Gefängnis und Tanzboden, Gasthaus und Lagerhaus
Die Stadt, eine selbständige politische und wirtschaftliche Einheit, hatte ein eigenes Stadtrecht, übte die Gerichtsbarkeit aus, war Kontrollinstanz für den Handel, verfügte über die Polizeigewalt und war zuständig für den Schutz der Bürger.
Entsprechend war ihr Mittelpunkt - das Rathaus - ein Multifunktions-Gebäude.
Unter seinem Dach befand sich die „Ratswaage“ mit geeichten Maßen und Gewichten. In seinem Turm gab es eine Gefängniszelle. Der große Dachboden bot Platz für die Lagerung von Getreide und Hopfen. Hochgestellte Stadtgäste nahmen im Rathaus Quartier. Der Rat lagerte Waffen zur Verteidigung der Stadt, ein Teil der städtischen Feuerlöschgeräte war noch bis ins 19. Jh. hier aufbewahrt.
Auch gesellschaftliches Leben fand im Rathaus statt: Der Rat gab Festessen und Empfänge, die Bürger begingen dort bis ins 17. Jh. ihre großen privaten Feiern wie Hochzeiten und Taufen. Nur einige wenige Räume standen für die Ratsgeschäfte zur Verfügung.

Unter dem Rathaus befanden sich Lagerkeller u.a. für Süß- und Rheinwein. Für diese Luxus-Getränke hatte der Rat das Ausschank-Monopol. Die Räume für den Ausschank waren im westlichen Teil des Kellers eingerichtet.
Im Jahr 1836 zog die Verwaltung des Amtes Alfeld in das Rathaus ein, mit ihr auch das Amtsgericht samt Gefängnis. Erst als um 1900 für diese Institutionen eigene Gebäude geschaffen waren, stand das Rathaus wieder ausschließlich für Stadtangelegenheiten zur Verfügung.
Heute ist im Rathaus ein Teil der Stadtverwaltung untergebracht und es ist immer noch - seit dem Mittelalter - Sitz des Bürgermeisters und der Versammlungsort des Stadtrates.

©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung der Stadt Alfeld

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