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Traumhafte Rundreisen / Europa / Türkei

Canakkale

Canakkale liegt auf der asiatischen Seite der Dardanellen. Doch die Stadt und vor Allem die Region ist Geschichtsträchtig wie kaum eine Andere. Die ersten Siedlungen gehen bis in das frühe 5. Jt.zurück. Ungefähr 30 km südwestlich von der heutigen Stadt Canakkale findet sich der Grabungshügel Kumtepe in dem Überreste aus dieser Epoche entdeckt wurden. Über zwei Jtde. wurden hier immer wieder neue Siedlungen auf den alten errichtet, bis diese im nicht mal 10 km entfernten Troja Konkurrenz bekamen.


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Ab dem 3. Jt. Entwickelte sich hier eine Stadt von größeren Ausmaß. Obwohl die Stadt mehrere Rückschläge erfuhr konnte sie in der Bronzezeit stetig wachsen. Ein Siegelfund mit luwischen Hieroglyphen unterstützt die Theorie, dass es sich hier um die Stadt Wilusa handelt, die mit den Hethitern in Hattuşa im 14. Jh. v.Chr. einen Vertrag geschlossen hat. Als Ende des 12.Jh.v.Chr. viele Städte gewaltsam untergingen, wurde auch Troja heimgesucht. Dieses wird als einer der Indizien gewertet dass der heutige Ausgrabungsort Troja, dem von Homer in seiner Dichtung beschriebenen Troja entspricht. Doch die Stadt wurde wieder errichtet. Im Zuge des ersten Jts. Kam es in der Region Canakkale zu vielen griechischen Stadtgründungen. Die antike Städte Assos und Alexandria Troas waren sicherlich die wichtigsten. In Assos lebte im 4.Jh.v.Chr. Aristoteles und als die Region mittlerweile zum römischen Reich gehörte spielte Kaiser Konstantin mit dem Gedanken Alexandria Troas zur Hauptstadt zu machen und nicht Byzanz. Im 1. Jt. Nahmen aber auch die Konflikte zwischen Griechen und Persern zu. Dadurch wurden die Dadanellen, die damals noch als Hellespont bekannt waren strategisch wichtig. Hier lies der persische König Xerxes im Jahr 480 v.Chr. zwei Brücken aus 600 Schiffen errichten um seine Truppen in Richtung Griechenland zu senden. Im Jahre 405 und 410 v.Chr. fochten die Truppen der Spartaner und Athener hier erbittert um die Vorherrschaft und 334 v.Chr. setzte Alexander der Große hier mit 35.000 Soldaten über um die Welt zu erobern. Schon 14 Jahre später gab es hier die erste Schlacht der Diadochen, der ehemaligen Weggefährten Alexanders, die sich das Reich Alexanders untereinander aufgeteilt hatten. Unter römischer Herrschaft wurde es zwar über einige Jh.e ruhiger, doch als dieses in das Byzanthinische Reich überging nahmen Plünderungen wieder zu. Quasi jeder der die Dardanellen mit feindlichen Absichten in Richtung Konstantinopel durchquerte legte hier eine Rast zum plündern ein. Erst als die Osmanen die Region unter ihre Kontrolle brachten und die Dardanellen durch zwei Festungen schützten konnte die Stadt wieder wachsen. Im Jahre 1656 lieferten sich Venedig und das Osmanische Reich hier eine gewaltige Seeschlacht an der 165 Schiffe beteiligt waren. Die wohl bedeutenste und wichtigste Schlacht der jüngeren Zeit an den Dardanellen wurde allerdings im ersten Weltkrieg gefochten, als Britten und Franzosen versuchten hier durch eine Invasion eine neue Front zu eröffnen. Unterstützt durch tausende Neuseeländische und Australische Truppen stand man hier einer großen türkischen Streitmacht unter deutscher Führung gegenüber. Nach langem blutigen Ringen schlug man die alliierte Invasion zurück und es wurde ein Held geboren. Der Offizier Mustafa Kemal, der später als Atatürk der Staatsgründer der modernen Türkei werden sollte.
Neben diesem reichhaltigen geschichtlichen Hintergrund, wäre es ein Wunder würde Canakkale ohne Legenden und Sagen auskommen. Neben Homers Epos um Troja ist sicherlich die Legende von Hero und Leander die bekannteste. Letzterer lebte auf der asiatischen Seite während Hero auf der europäischen Seite lebte. Natürlich waren beide verbotener Weise unsterblich in einander verliebt. So schwam der kühne Leander jede nacht die 1,5 km auf die andere Seite um seine Geliebte sehen zu können. Diese stellte eine Kerze in das Fenster um Ihm den Weg zu weisen. Eines Nachts kam Sturm auf und die Kerze erlosch. Leander ertrank und Hero nahm sich das Leben. Beeindruckt von diesen Legenden dauerte es bis in das Jahr 1807 bis jemand sich traute die Meerenge zu durchschwimmen.

Sehenswürdigkeiten:
  • Sultaniye Kalesi
    Mehmet II. erbaute im Jahre 1454 hier diese gewaltige Festung, die im Zusammenspiel mit der auf der anderen Seite der Dardanellen liegende Festung Kilitbahir den Zugang zum Marmara Meer sicherten. Die Burg ist zugänglich und zeigt auf ihrem Areal viele Informationen über die Schlacht um die Dardanellen im Jahre 1915. Darunter befinden sich auch viele originale Waffen, Geschütze und der restaurierte Minenleger Nusrat, der eine entscheidene Rolle im Verlauf der Schlacht spielte. (Öffnungszeiten täglich außer Donnerstags und Montags 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr)
  • Archäologische Museum
    Das archäologische Museum ist 2 km südlich des Zentrums zu finden und am besten mit einem Dolmus in Richtung Güzelyali zu erreichen. Natürlich werden hier auch Funde aus Troja gezeigt. Diese sind aber außer einer Statue des römischen Kaisers Hadrian nicht näher erwähnenswert. Viel interessanter sind die hier ausgestellten Funde aus dem so genannten Tumulus von Dardanos. Hier sind besonders die unversehrten gefundenen Schmuckstücke aus Gold zu erwähnen. Canakkale Arkeoloji Müzesi, 100. Yil Caddesi, Canakkale. Dienstags bis Sonntags 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr (12 bis 13 Uhr Mittagsruhe).
  • Uferpromenade
    Diese beginnt im Nordosten in der Nähe der Universität. Hier gibt es einige Restaurants und Cafés, die gerade bei Studenten beliebt sind.
  • Altes Zentrum
    Direkt am Fährhafen liegt das alte Zentrum. Hier finden sich zahlreiche kleine Gassen. Allerdings ist von der alten Bausubstanz nach dem Erdbeben von 1912 und dem ersten Weltkrieg nicht viel übrig geblieben
  • In der Umgebung
    • Historischer Nationalpark Gelibolu-Halbinsel
      Der eigentliche Grund für die meisten Touristen nach Canakkale zu kommen sind weder Stadt noch Troja sondern die Schlachtfelder aus dem ersten Weltkrieg an den Dardanellen. Diese sind meist türkisch, australisch oder stammen aus Neuseeland. Besonders zu den nationalen Feiertagen der jeweiligen Nationen bekommt man hier keinen Fuß auf die Erde. Der Grundlage dafür wurde ab dem 19.Februar 1915 gelegt. Damals versuchten die verbündeten Nationen Frankreich und Großbritanien militärisch die Kontrolle über die Dardanellen und auch den Bosporus zu erlangen. Zunächst griff man nur mit Kriegsschiffen die Verteidigungslinien der Türken an. Doch die Türken, deren Verteidigung unter eine deutsche Leitung gestellt worden war, hatten die Dardanellen in einer Nacht und Nebel Aktion durch den Minenleger Nusret in ein Minenfeld verwandelt. Die alliierte Flotte verlor drei Schiffe und weitere wurden so stark beschädigt, dass die gesamte Flotte sich wieder zurückziehen musste. Also setzte man auf eine Landung und brachte dafür neben 17.000 britischen Soldaten auch 30.000 Soldaten aus Australien und Neuseeland in Stellung. Doch die Landung der Australischen/Neuseeländischen Truppen war nicht optimal und es entwickelte sich ein blutiger Stellungskrieg zwischen den Landungstruppen und der von Mustafa Kemal 19.Division der 5.türkischen Armee. Auch in den anderen Strandabschnitten lief es nicht viel besser, so dass die britische Leitung beschloss im August mit verstärkten Truppen eine Großoffensive zu starten. Wiederholt versuchte man verschiedene Höhen zu nehmen und häufig stand dabei wieder Mustafa Kemal mit seinen Truppen im Weg. Aus dieser Zeit stammt das berühmte Zitat "Ich befehle euch nicht den Angriff ich befehle euch zu sterben". Die Verluste auf beiden Seiten waren so groß, dass zwischenzeitlich Waffenstillstände vereinbart wurden um die Massen von Leichen zu Bergen. Nachdem Bulgarien auf Seiten Deutschlands und der Türkei in den Krieg eintrat, bestand die Möglichkeit schwere deutsche Geschütze auf dem Landweg an die türkische Front zu bringen. Dadurch wurde die Lage für die Invasionstruppen aussichtslos und so zogen diee sich zurück und hinterliessen ein Schlachtfeld von 350.000 gefallenden oder verwundeten Soldaten. Für Australien und Neuseeland, war dieses der bisher größte militärische Konflikt und die hohen Opferzahlen wirkten wie ein Schock auf diese Nationen. Für Mustafa Kemal sollte diese Schlacht allerdings die Grundlage für seinen Aufstieg zum Volksheld und als Atatürk zum Staatsgründer der Türkei werden. Später erklärte Atatürk in einer Rede respektvoll alle hier gefallenden Soldaten, unabhängig von Ihrer Herkunft, zu Söhnen der Türkei. Heute finden sich auf dem Gelände zahlreiche Soldatenfriedhöfe, Museen und Mahnmale. Wer auf eigene Faust und nicht motorisiert das Gelände besuchen will, dem bleibt nur die Möglichkeit einen Dolmuş (fährt alle 30 Minuten) von Eceabat, der Fährhafen gegenüber von Canakkale, nach Kabatepe einem umkämpften Hügel. Hier findet sich ein Informationzentrum und ein Museum. Wer die verschiedenen Kriegsschauplätze , Friedhöfe und Museen besichtigen will, sollte sich einer geführten Tour anschliessen. Eine Vielzahl von verschiedenen Touranbietern bieten täglich von Canakkale oder Eceabat eine Rundtour an. Diese dauert jeweils um die sechs Stunden und hat im Sommer meist noch einen Badestopp integriert. Die meisten Touren sind in englischer Sprache, wobei um den so genannten Anzac Day am 25.April eine vorherige Reservierung besser ist. Der Jahrestag der Landung der Australischen und Neuseeländischen Truppen nutzen viele Australier und Neuseeländer das Gelände zu besichtigen. Bei der Reservierung helfen in der Regel auch die verschiedenen Hotels. Für die, die selber vorher eine Tour buchen möchten, können dieses z.b. bei Trooper-Tours, Gallipoli-Tours oder Anzac Gallipoli Tours
    • Güzelyali - Dieses bedeuted nicht nur übersetzt schöner Strand, denn wer in der Nähe der Stadt baden möchte sollte die 14 km in Richtung Süden fahren.


Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:

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