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Mokisos

Mokisos war eine frühbyzantinische Stadt, die wahrscheinlich mit Viransehiridentisch ist.
Nach dem Bericht der Historikers Prokopios war Mokisos der Name einer alten, verfallenen Festung in einer Ebene, die in der Zeit des Kaisers Justinian I. an einem sicheren Ort in den nahen Bergen wieder aufgebaut und zu einer Stadt erweitert wurde. Die neue Stadt wurde mit einer starken Mauer, Kirchen, Gasthäusern und öffentlichen Bädern ausgestattet und in den Rang einer Metropole erhoben. Da Mokisos als Stadt schon unter Anastasios I. erwähnt wird, könnte die Neugründung tatsächlich in dessen Zeit stattgefunden haben, vielleicht als Reaktion auf einen Angriff der Sabiren auf Kleinasien im Jahr 515. 527/28 erscheint Mokisos im Synekdemos des Hierokles, einer Liste der Städte im Römischen Reich.


Die Erhebung in den Rang einer Metropole kann um 535 datiert werden. Mokisos wurde damals die Hauptstadt der neuen Kirchenprovinz Kappadokien III, die aus Teilen der alten (politischen) Provinz Kappadokien II geschaffen wurde, und erhielt eine Reihe wichtiger Bischofssitze, darunter Nazianzos und Koloneia. Auf der politischen Ebene wurde Kappadokien II aber nicht geteilt, so dass Mokisos nur zu einem kirchlichen Verwaltungszentrum wurde. Metropoliten von Mokisos waren auf den Konzilen und Synoden von 536, 553 und 692 in Konstantinopel anwesend, in deren Dokumenten die Stadt auch Iustinianupolis genannt wird.
Nach dem 6. Jh. erscheint Mokisos nur noch in Bischofslisten und dem De thematibus des Konstantinos VII. Porphyrogennetos, das aber teils auf älteren, nicht aktualisierten Quellen basiert. Wahrscheinlich wurde die Stadt schon im 7. Jh. von den Arabern zerstört, und der Metropolit residierte später inmitten der Ruinen oder in einem nahegelegenen Kloster.
Nach der türkischen Eroberung Kleinasiens seit 1071 flohen viele Bischöfe nach Konstantinopel, wo die Anwesenheit eines Metropoliten von Mokisos um 1170 und 1265 bezeugt ist. Der letzte bekannte Metropolit, Ioannikios, wurde 1370 ernannt. Die Lage von Mokisos war lange umstritten, bis die Stadt 1939 von Ernst Honigmann mit Viransehir bei Aksaray identifiziert wurde. Da am Ort aber keinerlei Inschriften erhalten sind, kann ein endgültiger Beweis dafür nicht geführt werden.
Die Ruinenstadt mit einer Fläche von etwa 50 ha liegt auf um 1500 m Höhe in einem alten Nebenkrater des erloschenen Vulkans Hasan Daği, so dass sie von der Ebene aus mit Ausnahme der stark befestigten Akropolis und einer Kirche fast unsichtbar ist.
Anders als Prokopios berichtet, gibt es keine Stadtmauer, und außer einer großen Zahl von einfachen, aus unbehauenen Felsbrocken gebauten Privathäusern sind an öffentlichen Gebäuden nur Kirchen erhalten, die sich in das 6. und frühe 7. Jh. datieren lassen. Sie sind aus Quadern vom lokalen dunklen Stein errichtet und weisen die typischen Formen der kleinasiatischen Architektur ihrer Zeit auf, wie etwa Hufeisenbögen. Die Stadt überbaut eine römische Nekropole, von der eine Reihe von Tumulusgräbern zwischen den Häusern erhalten ist. Abgesehen von einer nicht näher datierbaren Reparatur an einer Kirche gibt es keine Anzeichen für eine Bautätigkeit nach dem frühen 7. Jh., und mehrere Kirchen und Klöster in der Umgebung wurden im 10.-11. Jh. wohl mit Steinquadern aus Mokisos errichtet.

GPS-Daten: N 38,18560° O 34,20720°
Hinweis: Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:
  • Quer durch Anatolien - von Antalya über Kapadokien nach Tokat entlang der Seidenstrasse weiter …

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