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Traumhafte Rundreisen / Europa / Türkei

Yeni Rabat Besonders Sehenswert

Yeni Rabat, auch Rabat, ist eine vermutlich aus der ersten Hälfte des 11. Jhs. stammende Kirchenruine eines ehemaligen Klosters des mittelalterlichen georgischen Königreichs Tao-Klardschetien in der heutigen nordosttürkischen Provinz Artvin. Am Ort von Yeni Rabat wird das im 9. Jh. gegründete, durch ein um 973 abgeschriebenes Evangeliar berühmt gewordene Kloster Schatberdi lokalisiert.
Das hinter hohen Laubbäumen verborgene Gehöft neben der Kirchenruine ist als Camliköy bekannt. Aus einem Seitental fließen kleine Wasserläufe durch grüne Wiesen, die aus der Umgebung eine Oase inmitten der ansonsten im Sommer trockenen Felslandschaft machen.


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Die Kirche steht auf einer nach Westen vorkragenden Felsnase, die durch eine mehrere Meter hohe Stützmauer im Süden zu einem künstlichen Plateau erweitert wurde. Es bildet die einzige ebene Fläche im Umkreis. Am breitesten ist dieser so entstandene Kirchplatz vor der West- und Südseite, weil dort die Eingänge liegen. Von Nebengebäuden und Umfassungsmauern blieb nichts mehr erhalten.
Yeni Rabat liegt etwa im Zentrum der Region, die aufgrund ihrer zahlreichen Kirchen als „Georgisches Sinai“ bekannt geworden ist. In nördlichen Seitentälern weit oberhalb des Berta Suyu und nur über steile Fahr- oder Fußwege zu erreichen blieben von Westen nach Osten die Reste der ehemaligen Klöster Dolisqana, Opiza, Chandsta (Porta) und Tbeti erhalten. In der anatolischen Hochebene südlich des Yalnizsam-Gebirgsmassivs steht die Rundkirche von Bana als einzige in freiem Gelände. İşhan, Dörtkilise und Haho sind die türkischen Namen von ehemals bedeutenden georgischen Klöstern in den Bergen am Rand des Tortum-Flusstals (Tortum Cayi) zwischen Yusufeli und Tortum.

Geschichte:
Unter König Wachtang I. Gorgassali, der in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. Regierte, erreichte das georgische Reich Iberien seine größte Ausdehnung und erstreckte sich im Westen über einen Teil des späteren Tao-Klardschetien. 575 erbauten die georgischen Bagratiden die Festung von Ardanus. Nach Einfällen der arabischen Umayyaden Ende des 8. Jhs. Ließ Fürst Aschot I. die zerstörte Burg wieder aufbauen und machte sie zum Hauptort von Tao-Klardschetien. Auch noch im 16. Jh., nachdem die Osmanen das georgische Kleinreich Samzche besiegt hatten, war Ardanus ein politisches Zentrum und stellte eine sichere Station auf einer Fernhandelsroute zwischen Anatolien und dem Kaukasus dar.
Im 9. und 10. Jh., als es den Bagratiden gelungen war, die zersplitterten Fürstentümer zu einigen, wurden im außerhalb der arabischen Einflusssphäre gelegenen Tao-Klardschetien besonders viele Kirchen und Klöster errichtet. Ende des 10. Jhs. Wurde Tao-Klardschetien mit drei weiteren Fürstentümern zum Königreich Georgien vereint. Der Mönch Grigol Chandsteli, über den Giorgi Mertschule aus dem Kloster Chandsta in seiner 951 verfassten Hagiographie „Das Leben von Grigol Chandsteli“ berichtet, soll in den 830er und 840er Jahren drei Mönchs- und zwei Nonnenklöster gegründet haben. Auf Grigols Schüler gehen weitere Klostergründungen in den folgenden Jahrzehnten zurück. Viele Klöster erlangten Berühmtheit durch die illuminierten Handschriften, die in ihnen abgeschrieben wurden. Von großer Bedeutung ist die Schriftsammlung von Schatberdi aus dem Jahr 973. Sie trägt den Beinamen „Barhal-Evangelium“, weil darin der Neubau der Klosterkirche Barhal (georgisch Parchali) erwähnt wird, dieses Datum folglich den terminus ante quem für ihre Fertigstellung angibt. Ein weiteres kulturelles Zentrum war das Kloster von Opiza, in dem zahlreiche Handschriften vervielfältigt wurden, darunter das 913 datierte „Evangelium von Opiza“.

Architektur:
Die in ihrem Westarm um ein Tonnengewölbe verlängerte Kreuzkuppelkirche misst innen in Ost-West-Richtung 16,7 Meter und in Nord-Süd-Richtung 10,7 Meter. Die Breite der nördlichen und südlichen Kreuzarme beträgt 5,6 Meter. Die hinter der an der Außenseite geraden Ostwand verborgene halbrunde Apsis besitzt eine Breite von 4,8 und eine Tiefe von 4,4 Metern. Sie wurde durch ein zentrales Fenster mit Rundbogen erhellt. Bauern aus der Umgebung brachen die Fensterlaibung heraus und vergrößerten die Öffnung, um einen Zugang zu schaffen, da ihnen die Kirche als Heuschober diente.
Zu beiden Seiten ist die Apsis von Nebenräumen (Pastophorien) mit halbrunden Ostwänden umgeben, die durch Türen mit den Querschiffen, aber nicht direkt mit der zentralen Apsis verbunden waren. Stattdessen ist an den entsprechenden Stellen der seitlichen Apsiswände jeweils eine quadratische Nische in die Wand eingetieft. Die beiden Nebenräume ergänzen den Grundplan zu einem im Osten außen geschlossenen rechteckigen Baukörper, aus dem nur die Verlängerung des Westarms hinausragt. Ein Zugang befindet sich an der Stirnseite, ein weiterer Zugang an der Südseite des Westarms.


GPS-Daten:
N 41,07447° O 42,16630°

weitere Informationen:
Die vom Schwarzen Meer im Tal des Çoruh ins Landesinnere führende Schnellstraße 10 folgt etwa zehn Kilometer hinter Artvin in nordöstlicher Richtung bis Savsat in einer zunehmend enger und steiler werdenden Schlucht dem Berta Suyu (georgisch Imerchewi), einem Nebenfluss des Coruh. Von dieser Straße biegt, drei Kilometer nach dem Abzweig eines Fahrwegs zur Klosterkirche Dolisqana, an einer Brücke über den Ardanuc Cayı (georgisch Artanudschiszqali), der hier in den Berta Suyu mündet, eine Nebenstraße nach Süden in Richtung Kars ab. Sie erreicht nach knapp 15 Kilometern die Kleinstadt Ardanuc, führt im Tal des Ardanuc weiter und überquert später auf dem Yalnızcam-Pass die gleichnamige, bis 2480 Meter hohe Gebirgskette. Etwa 12 Kilometer hinter Ardanuc zweigt aus dem Tal ein nicht asphaltierter Fahrweg nach links ab. Er windet sich einen knappen Kilometer durch Weideland hinauf bis zu dem am Hang gelegenen Dorf Bulanık mit seinen massiv aus Blockbohlen gefertigten Rinderställen. Von hier verläuft der Weg zur Kirche weitere drei Kilometer in Richtung Ardanuc zurück annähernd auf gleicher Höhe über der Talsohle.
Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:

©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia/Wikivoyage - GNU-Lizenz für freie Dokumentation,

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