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Cifte Minare Medresesi

Die Cifte Minare Medresesi („Doppelminarett-Medrese“), auch Cifte Minareli oder Hatuniye Medresesi („Medrese der Frau/Prinzessin“) wurde um 1260 erbaut oder restauriert. J. M. Rogers datiert die Grundsteinlegung auf 1230, kurz nach Baubeginn der Divrigi-Moschee in der gleichnamigen Stadt, die ähnliche Gestaltungselemente im Innern aufweist.


1242 kamen mit dem Mongoleneinfall die Baumaßnahmen in Erzurum insgesamt zum Erliegen. Um 1270 könnte das Gebäude restauriert worden sein. Die Cifte Minare Medresesi grenzte mit ihrer Ostseite an die ehemalige Stadtmauer. Ein Vergleich der Gestaltungselemente zeigt, dass die Cifte Minare Medresesi als Vorbild für die 1271 fertiggestellte Gök Medresesi in Sivas gedient haben muss. Bis etwa Ende des 16. Jhs. Wurde das Gebäude bestimmungsgemäß als religiöse Bildungsstätte genutzt, in den 1640er Jahren diente es als Kanonengießerei, im 19. Jh. Nur noch als Lager. Ende des 19. Jhs. Scheint es nicht mehr benutzt worden zu sein, heute ist das restaurierte Gebäude als Museum zu besichtigen.

Der rechteckige Vier-Iwan-Bau im persischen Stil besitzt eine hervorgehobene Eingangsfassade mit einem hohen Portal in der Mitte, dessen Gewölbe von einer spitz aufragenden Muqarnas-Nische gebildet wird, und im Innern eine zweigeschossige Raumfolge um einen zentralen Hof. Das Portal der im Stadtwappen symbolisierten Eingangsfassade an der Nordseite wird durch einen mehrfach abgestuften, rechteckigen Ornamentrahmen betont und seitlich von zwei schlanken runden Minaretten überragt. Die im Wandbereich rechteckig aus der Steinfassade vortretenden Minarettunterbauten gehen an der Dachtraufe in Ziegeltürme mit halbrund nach außen gewölbten Kanneluren über. Oberhalb des Sockels ist an der Frontseite der Minarettbasen jeweils in einer Rundbogennische ein gleichartiges Relief herausgearbeitet, das zu den bemerkenswertesten der islamischen Baukunst dieser Zeit gehört. Rechts vom Eingang ist das Motiv vollständig erhalten, das Relief auf der linken Seite blieb im oberen Bereich unvollendet. Zu sehen ist ein Lebensbaum, der aus einer wie eine Mondsichel gestalteten Vase emporragt. Die Vase wird von zwei Unterweltsdrachen getragen, die ihre Rachen zu beiden Seiten nach oben aufsperren. Die Zweige tragen Granatäpfel, die für Glück und Lebenskraft stehen und bis heute in der Liebeslyrik besungen werden. Die Vögel in den Zweigen blicken zur Außenwelt, sie sind die Seelen der noch ungeborenen Menschen. In der Baumkrone sitzt ein zweiköpfiger Adler, der in der zeitgenössischen Literatur als „Bote des Himmelsgottes“ und „Nächster seinem Thron“ auftaucht. Das gesamte Motiv stammt aus vorislamischer Zeit und geht auf tengriistische Vorstellungen der alten Türken zurück.

Der zentrale rechteckige Innenhof erweitert sich an drei Seiten zu Iwanen in zweigeschossiger Höhe, an der nördlichen Schmalseite befindet sich die tonnenüberwölbte Eingangshalle. Das gesamte Gebäude misst an den Außenseiten 35 × 48 Meter, demgegenüber wirkt der Innenhof mit 26,1 × 12,2 Metern relativ klein. Die dem Eingang gegenüberliegende Südseite wird von einem tiefen, tunnelartigen Iwan gebildet, von dem Treppen in den Gebetsraum der kreisrunden, vermutlich Ende des 13. Jhs. errichteten Hatuniye Türbesi hinaufführen. Der Grabbau wurde für die mongolische Prinzessin Padisah Hatun, die Stifterin der Medrese errichtet.


GPS-Daten:
N 39,90598° O 41,27851°

©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia/Wikivoyage - GNU-Lizenz für freie Dokumentation,

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