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Traumhafte Rundreisen / Europa / SpanienKathedrale von ToledoDie Kathedrale von Toledo, spanisch Catedral de Santa María de la Asunción de Toledo, ist ein Hauptwerk der spanischen Gotik.Genießen Sie weitere Impressionen
Die Kirche wurde 1226 gegründet. Ferdinand III. der Heilige legte 1227 den ersten Stein, nachdem er die alte westgotische Kirche hatte abreißen lassen. Diese war zuvor von den Mauren zu einer Moschee umgewandelt worden und diesen Einfluss wollte man radikal entfernen. Über die Baumeister der ersten Generation ist sich die Wissenschaft nicht ganz sicher. Ein Schriftstück aus dem Jahr 1227 erwähnt einen Architekten namens „Meister Martín“, der die Bauarbeiten bis 1234 geleitet haben soll. Das Chorhaus war 1238 fertig. Dann kam angeblich ein „Meister Petrus Petri“, der 1291 gestorben ist. In spanischen Quellen wird er auch „Pedro Perez“ genannt. Es wird daher vermutet, dass dieser Meister identisch sein könnte mit „Pierre de Corbie“, mit dem zusammen der französische Architekturhistoriker Villard de Honnecourt den Chor in seinem berühmten Skizzenbuch entwarf (Swaan, S. 267). Die charakteristische Westfassade wurde 1418 begonnen und zu Beginn des 16. Jhs. abgeschlossen. Sie wird flankiert von zwei Türmen sehr unterschiedlichen Aussehens. Der 90 Meter hohe Nordturm aus grauem Granit wurde um 1400 begonnen. In dem zu jener Zeit gebauten Sockelgeschoss befindet sich heute die Schatzkammer. Die darüber liegenden Geschosse baute 1425–1440 Alvar Martínez. Er setzte die strenge Ästhetik des Sockels nicht fort, sondern lockerte die oberen Geschosse mit Blendarkaden auf, mit Gesimsen und einem Fries aus schwarzem und weißem Marmor mit eingelegter blauer und weißer Azulejo-Keramik. Nach oben abgeschlossen wurde der Turm ab 1448 von Hanquín de Egas (Annequin de Eycken), einem Baumeister aus Brüssel. Über dem abschließenden Kranzgesims des quadratischen Teils folgt ein von Filialen umstandenes Achteck und eine Spitze, die eine in der Höhe gestaffelte dreifachen Dornenkrone trägt, welche dem Turm besondere Berühmtheit eingebracht hat. Die Kuppel des deutlich niedrigeren südlichen Turms entwarf im 17. Jh. Jorge Manuel Theotocopuli, der Sohn von El Greco. Der gesamte höhere Teil der Fassade wurde zuerst in der zweiten Hälfte des 16. Jh.s erneuert und dann nochmals im ausgehenden 18. Jh. durch den Architekten Durango. Die dreiteilige Portalanlage hat als Thema im linken sog. „Portal des Turms“ die „Hölle“, in der Mitte die „Vergebung“ (um 1418 von Alvar Martínez) und rechts das „Jüngste Gericht“ (1492–1493). Meister Hanquín de Egas schuf auch das große Portal am südlichen Querhaus, das sog. Löwenportal „Puerta de los Leones“. Das Tympanon ist später im 18. Jh. leider massiv verändert worden, aber im Gewände sind noch Skulpturen von Juan Alemán aus den Jahren nach 1465 zu sehen. Ihren Namen verdankt die Portalanlage den Löwen auf den sechs Säulen, an denen das Gitter befestigt ist. Nach dem Vorbild der französischen gotischen Kathedrale von Bourges ist die Kathedrale von Toledo fünfschiffig ohne ausgeprägtes Querhaus mit doppeltem Chorumgang, besitzt aber im Osten und Nordosten des Chors ein ausgedehntes, kompliziertes Kapellensystem und nördlich des Langhauses einen großen Kreuzgang. Diese Kirche ist kein einheitliches Bauwerk, Generationen haben an ihr gearbeitet. Auffallend ist die – sogar für spanische Verhältnisse – große Betonung der Breite im Gegensatz zum französischen Vorbild, obwohl das Mittelschiff eine Höhe von 40 Metern erreicht. Die Seitenschiffe sind zusammen breiter als das Mittelschiff. Der Querschnitt zeigt eine wohl proportionierte Höhenstaffelung vom äußeren Seitenschiff über das innere zum Hauptschiff hin. Nimmt man die schmalen Kapellengänge der Außenseiten noch hinzu, wirkt die Kirche wie siebenschiffig. Die hochgelegenen Fenster des Mittelschiffs sind mit der Triforiumszone zu einer „Lichteinheit“ zusammengezogen. Im Gegensatz zum Vorbild Bourges hat das innere Seitenschiff keine eigene Triforiumzone, aber relativ große Fenster.
Das Glockenensemble der Kathedrale befindet sich auf zwei Ebenen: 8 Glocken hängen sichtbar in den Glockennischen des Turmes, und in deren Mitte die Gorda-Glocke. In der über dem Glockenhaus liegenden Eben befinden sich die restlichen Glocken. Tweet Adresse: Calle Cardenal Cisneros, 1 |
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