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Grab der Bnei Hesir

Das Grab der Bnei Hesir, der Söhne/Nachkommen von Chesir, auch fälschlicherweise Grab des heiligen Jakobus genannt, ist das älteste der vier bekannten Felsengräber im. Es stammt aus hellenistischer Zeit.
Das Grabmal enthält mehrere Grabkammern. Es wurde ursprünglich über eine in den Felsen gehauene Treppe von Norden erreicht. In späterer Zeit wurde ein weiterer Zugang über einen Tunnel vom Grab des Zacharias geschaffen. Dies ist der heutige Zugang zu den Grabkammern


Geschichte
Das Grabmal stammt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und ist damit das älteste der vier Felsengräber im Kidrontal. Es ist im hellenistischen Stil erbaut. Auf den Säulenkapitellen und Friesen sind dorische und ionische Motive zu erkennen. Der Architrav trägt eine hebräische Inschrift, die das Grabmal als das der Priesterfamilie mit dem Namen Bnei Chesir ausweist. Die Inschrift kann paläographisch ins späte 1. Jahrhundert v. Chr. datiert werden und lautet:
„Dies ist das Grab und das Nefesch-Begräbnisdenkmal von ʾEleʿazar, Ḥanyah, Yoʿezer, Yehudah, Shimeʿon, Yoḥanan, Söhne des Yosef, des Sohns des ʿOved, (und) des Yosef, und ʾEleʿazar, Söhne des Ḥanyah, Priester aus den Söhnen Ḥesirs“

Die Bnei Hesir-Familie
Die Inschrift des Grabes zeigt, dass zur Zeit der Abfassung bereits acht Männer der Priesterfamilie Chesir aus zwei Generationen hier beigesetzt worden waren. Mit einer solchen Sammelinschrift dokumentierte die Priesterfamilie Chesir auch ihren alten, historischen Anspruch auf diese Grablege. Die Familie muss sehr wohlhabend gewesen sein, da sie sich eine Grabanlage im Kidrontal leisten konnte.
In der hebräischen Bibel gibt es zwei Stellen, an denen Männer mit dem Namen Chesir erwähnt werden. Einer war der Begründer der 17. Priesterkaste (1 Chr 24,15 EU), der andere war einer der Führer, die mit Nehemia (Neh 10,21 EU) einen Bund schlossen. Es ist nicht bekannt, ob es eine Beziehung zwischen diesen und der Familie der Grabanlage gibt.

Nefesch
Die Inschrift enthält den Begriff Nefesch (wörtlich: „Seele“). Der Begriff wird auch für eine prächtige Struktur verwendet, die auf oder neben dem Grab gebaut ist. Eine Theorie besagt, dass damit das Grab des Zacharias unmittelbar neben dem Grab der Bnei Chesir gemeint sein könne. Eine andere Theorie besagt, dass es eine zusätzliche Fassade oberhalb der Säulen gab. Diese könnte die Form der Nabatäer-Grabmale gehabt haben, wie sie in Petra zu finden sind.

Christliche Jakobus-Tradition
Im spät4en 4. Jahrhundert n. Chr. wurden in einer Grabanlage des Kidrontals (offensichtlich dem Grab der Bnei Chesir) Gebeine entdeckt, die man für sterbliche Überreste des Herrenbruders Jakobus hielt. Daraufhin ließ ein begüterter Christ aus Eleutheropolis nahe der Fundstelle eine Kapelle bauen und die vermeintlichen Gebeine des Jakobus unter dem Altar beisetzen. Die Reste dieser byzantinischen Jakobuskirche wurden wahrscheinlich bei den Grabungen von 1962 und 2003 vor dem Pyramiden-Monolithen freigelegt; sie bestand bis in frühislamische Zeit. Auch in der Kreuzfahrerzeit gab es hier eine Jakobuskapelle, die nun aber nicht dem Herrenbruder, sondern dem gleichnamigen Apostel (Jakobus, Sohn des Alphäus) zugeordnet wurde. Seit dem 15. Jahrhundert gab es eine Kirche des Herrenbruders Jakobus im armenischen Viertel der Altstadt, die die Jakobus-Traditionen an sich zog, so dass die Jakobuskapelle im Kidrontal an Bedeutung verlor. Von den Gebäuden blieb kaum etwas erhalten, die hellenistische Grabanlage diente im 17. Jahrhundert als Viehunterstand.

GPS-Daten: N 31,77643° E 035,23910°
Literatur:
  • Rachel Hachlili: Jewish funerary customs, practices and rites in the Second Temple period (= Supplements to The journal for the study of Judaism. Band 94). Brill, Leiden 2005, ISBN 978-90-041-2373-1.
  • Amos Kloner, Boaz Zissu: The Necropolis of Jerusalem in the Second Temple Period (= Interdisciplinary studies in ancient culture and religion. Band 8). Peeters, Leuven 2007, ISBN 978-90-429-1792-7.
  • Dan Barag: The 2000-2001 exploration of the tombs of Benei Hezir and Zechariah. In: Israel Exploration Journal. Band 53, Nummer 1, 2003, S. 78–110.
  • Max Küchler: Jerusalem. Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt (= Orte und Landschaften der Bibel. Band IV / 2), Göttingen 2007, S. 715–724.

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