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Österreichisches Hospiz

Das Österreichische Pilger-Hospiz zur Heiligen Familie in Jerusalem ist eine Pilgerherberge der katholischen Kirche Österreichs in der Altstadt Jerusalems. Es befindet sich an der Ecke Via Dolorosa und El-Wad-Straße des arabischen Viertels der Altstadt, an der 3. Station des Kreuzweges gelegen. Rektor des Hospizes ist seit 2004 Markus Stefan Bugnyar. Das 1856 gegründete und am 19. März 1863 eröffnete Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land.


Geschichte
  • Vorgeschichte
    Das Interesse der europäischen Großmächte an der Levante stieg Mitte des 19. Jahrhunderts, nachdem eine Allianz aus Österreich, Großbritannien, Preußen und Russland den Vormarsch der Ägypter unter Muhammed Ali Pascha gestoppt und die osmanische Provinz Şam wieder unter die Kontrolle der Hohen Pforte in Istanbul gebracht hatte. Als Reaktion auf die Orientkrise begannen Preußen, Frankreich, Großbritannien, das Russische Zarenreich und das Österreichische Kaiserreich Mitte der 1840er Jahre die ersten Konsulate und nationalkirchlichen Einrichtungen zu gründen.
    Österreich eröffnete sein Vize-Konsulat am 1. Mai 1849. 1852 schlug der österreichische Vizekonsul Josef Graf Pizzamano vor, ein Pilgerspital mit zugehöriger Kirche zu bauen, um den Einfluss Österreichs als Schutzmacht der Christen im Nahen Osten zu festigen. Der damalige Wiener Erzbischof Joseph Othmar von Rauscher griff die Idee Pizzamanos auf und beschloss den Bau eines Pilger-Hospizes mit einer kleinen Krankenstation für die Pilger aus den Regionen der Monarchie.
  • Baugeschichte & Gründung
    Anfang 1854 wurde der 3956 m² große Baugrund an der Ecke Via Dolorosa/El-Wad-Straße in der Altstadt Jerusalems für 5.700 Gulden österreichischer Währung durch Konsul Pizzamano erworben. Die ersten Pläne legte der renommierte Architekt Ermete Pierotti vor, allerdings wurde die endgültige Planung und Ausführung an den Architekten Anton Endlicher übergeben. Dieser reiste gemeinsam mit den Polieren Josef Wenz und Johann Wiltner im November 1855 nach Jerusalem.
    Zu Beginn des Jahres 1856 kam es durch die zeitraubenden Erdarbeiten zu einer Kostenexplosion. Kardinal Rauscher sah sich gezwungen, Abstriche bei der Fassadengestaltung des Hauses vorzunehmen. Die neugefertigten Baupläne wurden nun genehmigt und der Bau konnte beginnen. Die Finanzierung des Bauvorhabens erfolgte über die Karfreitagskollekte und Privatspenden. Am 31. Dezember 1856 wurde der Grundstein des Österreichischen Hospizes gelegt. Aufgrund diverser Komplikationen ersetzte der Polier Josef Wenz, Anton Endlicher als Bauleiter.
    Der 20. Oktober 1858 ist das Datum der Schlusssteinlegung. Die Kapelle des Hospizes wurde feierlich durch den Lateinischen Patriarchen Giuseppe Valerga geweiht und das Pilger-Gästehaus am 19. März 1863 eröffnet.
  • Unter den Habsburgern
    Der spätere Kurator Hermann Zschokke wurde im Februar 1864 als Rektor für das Pilger-Gästehaus bestellt, unter ihm fanden die ersten Zubauten und Modernisierungen statt. 1868 bat die Hausleitung um Unterstützung bei der Führung der Hauswirtschaft und so trafen im gleichen Jahr zwei Frauen aus der Monarchie zur Mitarbeit in Jerusalem ein.
    Der November des Jahres 1869 ist eines der wichtigsten Daten für die Popularität der Volkswallfahrten am Ende des 19. Jahrhunderts. Seine Reise zur Eröffnung des Sueskanals nutzte Kaiser Franz Joseph I. zu einer Pilgerfahrt ins Heilige Land. Er war der erste europäische Monarch seit dem Ende des Kreuzfahrer-Reiches, der das Heilige Land aufsuchte. Dieser Besuch war ein symbolträchtiges Vorbild für die folgenden Pilgergenerationen aus der Monarchie.
    Im Jahr 1895 setzte sich der Kurator des Hauses Prälat Hermann Zschokke für eine bauliche Umstrukturierung und Modernisierung ein, da gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Charakter der Wallfahrten sich grundlegend verändert hatte. Um auch die ungarische Reichshälfte der k.u.k. Monarchie einzubinden, wurde der Ungar Stephan Csarszky als Vizerektor berufen und das Haus in Österreichisch-Ungarisches Pilgerhaus zur Hl. Familie umbenannt. Vier Schwestern der Kongregation des Hl. Karl Borromäus trafen, gemeinsam mit einem Wiener Gärtner, im Sommer 1896 ein, die die Verwaltung der Küche und der Wäscherei übernahmen. Im Jahr 1898 brachen über 500 Teilnehmer zur Ersten Tiroler Volkswallfahrt unter Oberst a. D. Heinrich Himmel von Agisburg nach dem Heiligen Land auf.
    Die Erhöhung der Anzahl der Gästebetten auf 100 und die Anlegung der Terrasse erfolgten 1902. Um den Schwestern einen Rückzugsort zu bieten, wurde 1903 der Grundstein für das Schwesternhaus gelegt und 1904 der Bau vollendet.
    1908, im 60-jährigen Jubiläumsjahr der Thronbesteigung Kaiser Franz Josephs, wurde die Erneuerung der Kapelle in Angriff genommen. Dieser Ausbau umfasste die beiden Seitenaltäre des Deutschen Ritterordens, ein Mosaik der prominentesten Heiligen der Kronländer in der Kuppel der Apsis, neue Beichtstühle und Kirchenbänke sowie eine neue Sakristei. Diese Arbeiten dauerten bis 1910 an. 1913 wurde der bereits von 1900 bis 1906 amtierende Rektor Franz Fellinger erneut Rektor des Hauses.


Traumtipps:
  • Wiener Kaffeehaus mit dem Flair der k.u.k.-Monarchie; geöffnet von 10-22 Uhr
  • Palmengarten mit Außengastronomie
  • Traumhafter Ausblick von der Dachterrasse, besonders schön am späten Nachmittag; geöffnet 10-18 Uhr
  • Hauskapelle Zur Heiligen Familie; Messe Mo-Fr 8 Uhr, So 10:30 Uhr


GPS-Daten: N 31,78029° E 035,23193°
Literatur:
  • Helmut Wohnout: Geschichte des österreichischen Hospizes in Jerusalem. Norka, Klosterneuburg 1993.
  • Markus Stefan Bugnyar und Helmut Wohnout (Hrsg.): Im Orient zu Hause. Das Österreichische Hospiz in Jerusalem. Verlag Geschichte & Kunst, Wien 2015, ISBN 978-3-903076-00-6.
  • Helmut Wohnout: Das österreichische Hospiz in Jerusalem. Geschichte des Pilgerhauses an der Via Dolorosa. Böhlau, Wien u. a. 2000, ISBN 3-205-99095-1

©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia/Wikivoyage - GNU-Lizenz für freie Dokumentation,

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