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Vac - Waitzen

Vac, deutsch Waitzen, liegt am linken Ufer der Donau am Donauknie, 34 km nördlich von Budapest.
Wahrscheinlich war die Gegend von Vac wegen ihrer günstigen natürlichen Lage schon seit Jahrtausenden bewohnt. Die nach der Landnahme der Magyaren um 896 im Karpatenbecken am Donauknie entstandene Siedlung gehörte zu den vom König Stephan I. dem Heiligen unmittelbar nach Vollendung des Ausbaus des Staatswesens gegründeten Bischofssitzen Ungarns. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt findet sich im Almanach von Yburg 1074, in der die Stadt als Watzenburg bezeichnet wird. Vac wurde auch als "Wac civitas" im Jahr 1075 in einem Stiftungsbrief der Abtei in Garamszentbenedek erwähnt.

Der Stadtname Vac kommt wahrscheinlich von einem Personennamen. Eine Legende erzählt, dass 1074 Herzog Géza und Prinz Laszlo im Gebiet der heutigen Stadt Vac miteinander um die ungarische Thronfolge kämpften. Damals soll in dieser Gegend ein Einsiedler namens Vac gelebt haben. Ein weiterer Erklärungsversuch leitet den Stadtnamen vom ungarischen Stamm Vath ab. Das Wort Vac kommt aus dem Slavischen und bedeutet: wichtige Siedlung oder Zentrum.
Der mittelalterliche Stadtkern war ursprünglich eine Burg bzw. Festung im südlichen Teil der Innenstadt, die auf einem Hügel am Flussufer errichtet wurde. König Géza ließ nach einem Gelöbnis auf dem Gelände der Burg zu Ehren der Jungfrau Maria einen Dom erbauen, in dem er selbst im Jahre 1077 beigesetzt wurde.
Im Jahre 1241 fielen mongolische Tataren in Vac ein. Die Bevölkerung flüchtete sich in die Burgkirche, die von den Tartaren niedergebrannt wurde, wobei alle dorthin Geflüchteten ums Leben kamen.
König Bela IV. ließ nach Abzug der Mongolen Vac wieder aufbauen. Aus den dichter bevölkerten westlichen Gebieten und aus Süddeutschland kamen in dieser Zeit Siedler in das entvölkerte Vac. Diese Neuansiedler bauten rund um den jetzigen Hauptplatz (Marcius 15 tér, Platz des 15. Märzes) Häuser, Geschäfte und eine Michaelskirche im Stile ihrer Heimat. Sie gaben dem Platz auch die noch heute erhaltene Form eines langgestreckten Dreiecks.
Eine erste Blütezeit erlebte der Ort während der Zeit des Vacer Bischofs Miklos Bathory, der den Bischofssitz im Geist der Renaissance ausbaute.
Mitte des 16. Jhs. Begann die osmanische Besatzung. Die kriegerischen Auseinandersetzungen am Ende der Türkenherrschaft in den Jahren 1684 bis 1686 um die Burg und den Donauübergang in Vac führten zu mehrfachem Sturm auf die Stadt, die in dieser Zeit vierzigmal den Besitzer wechselte. 1703 bis 1711 brachte der Aufstand von Franz II. Rakoczi weiteres Leid über die Einwohner von Vac. Nach all diesen kriegerischen Wirren war Vac entvölkert und die Infrastruktur zerstört. 1731 vernichtete ein Brand den größten Teil der mittelalterlichen Stadt. Von 1770 bis zum Ende des 18. Jhs. Wurde Vac unter Leitung seiner Bischöfe völlig neu als barocke Anlage auf den mittelalterlichen Fundamente aufgebaut. In dieser Zeit wanderten viele Neusiedler aus Deutschland, Böhmen, Mähren, der Slowakei, Serbien und Kroatien ein; einzelne sogar aus Frankreich und Italien. Diese vereinigten sich zu einer selbstbewussten Vacer Bürgerschaft, die am erneuten wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt arbeitete.
Die erste ungarische Eisenbahnstrecke wurde im Sommer 1846 zwischen Vac und Pest eröffnet; sie war später Teil der am nördlichen Donauufer verlaufenden Bahnverbindung von Budapest über Pressburg und Marchegg nach Wien, die bis in die Zwischenkriegszeit unter anderem vom Orient-Express befahren wurde. Der österreichisch-ungarische Ausgleich 1867 ermöglichte eine Zeit der friedlichen Entwicklung der Stadt.
Die freundliche Atmosphäre von Vac lockte Künstler und Wissenschaftler in die Stadt. Diese Zeit endete mit den beiden Weltkriegen, die der Bevölkerung erneut Opfer auferlegten. Die folgenden Jahre der kommunistischen Intoleranz bis 1989 beeinträchtigten die Lebensumstände der Menschen. Seit 1989 gibt es neue Möglichkeiten im umstrukturierten wirtschaftlichen Leben. Die Kirchen haben ihre früheren Aufgaben im Hochschulbereich wieder aufgenommen und mit der Theologischen Hochschule das Bildungsangebot in der Stadt bereichert. Die historischen Gebäude werden nach und nach restauriert und machen zusammen mit der ausgebauten Donau-Uferpromenade und einigen Museen Vac für Touristen attraktiv.

Sehenswürdigkeiten:
  • Die Kathedrale von Vac wurde zwischen 1761 und 1777 auf Veranlassung des Bischofs Christoph Anton von Migazzi nach Plänen des österreichischen Hofarchitekten Isidore Canevale in spätbarock-klassizistischem Stil erbaut. Es ist dies die fünfte Bischofskirche seit Errichtung des Bistums im 11. Jh.. Im Innern sind das Bild am Hauptaltar mit dem Thema Mariä Heimsuchung und das Fresko in der Kuppel (Triumph der Dreieinigkeit) sehenswert, beides Werke des Malers Franz Anton Maulbertsch.
  • Der einzige Triumphbogen Ungarns wurde, ebenfalls auf Veranlassung von Bischof Migazzi, 1764 durch den Architekten Canevale zu Ehren von Rex Hungariae bzw. Kaiserin Maria Theresia, Staatsoberhaupt Ungarns, anlässlich ihres offiziellen Besuchs in der Stadt errichtet.
  • Der Spitzturm, der nördliche Eckturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung, ist das einzige aus dem Mittelalter erhaltene Gebäude der Stadt. Ansonsten ist die Stadt ganz vom Stil des Barock geprägt.
  • Der Hauptplatz (Platz des 15. Märzes) mit seiner eigenartigen langgezogenen Dreiecksform wurde Anfang des 18. Jhs. Als Barockplatz auf mittelalterlichen Fundamenten errichtet. Im Jahre 2006 wurde er völlig neu restauriert. Auf ihm befinden sich die freigelegten Fundamente der Michaelskirche aus dem 13. Jh..
  • Die Dominikanerkirche am Hauptplatz (Kirche der Weißen, Feherek temploma) wurde 1770 anstelle der baufällig gewordenen, im 13. Jh. gebauten Michaelskirche errichtet. Sie heißt Kirche der Weißen, weil die Dominikaner-Mönche weiße Gewänder tragen. Im Inneren enthält sie eine prächtige Rokoko-Ausstattung. An ihrer Seite befindet sich ein Brunnen mit der Figur der erst 1997 heiliggesprochenen Hedwig von Anjou.
  • Hinter der Dominikanerkirche befindet sich ein alter urtümlicher Markt mit dem sorgfältig restaurierten Torgitter der ehemaligen bischöflichen Mühle.
  • Das Gebäude Nr. 20 des Hauptplatzes ist das ehemalige Rathaus, dessen Keller eine Weinstube mit einer Weinsammlung enthält.
  • Vom Garten des Hauses Nr. 19 am Hauptplatz oder von der Lajos-Katona-Straße gelangt man zur 1790 erbauten griechisch-orthodoxen Kirche, die jetzt als Ausstellungsraum dient.
  • Im Haus Nr. 11 des Hauptplatzes befindet sich das Rathaus. Es wurde 1735 bis 1764 auf Anregung von Bischof Michael Friedrich Althann erbaut.
  • Hauptplatz Nr. 7-9 wurde ursprünglich als Priesterseminar gebaut und seit 1763 von den Barmherzigen Schwestern als Kapelle und Kirche genutzt.
  • Mitten auf dem Platz des 15. März befindet sich der Brunnen der Partnerstädte.
  • Zwei mittelalterliche Kanoniker-Häuser am Hauptplatz Nr. 6 enthalten das nationale Instituts der Taubstummen, das 1802 von Andras Chazar gegründet wurde.
  • Die in den Jahren 1861–1864 errichtete Synagoge in der Eötvös-Utca wurde in der jüngsten Zeit äußerlich wiederhergestellt.
  • Am Dreifaltigkeitsplatz (Szentharomsag-Tér) befinden sich die 1725 bis 1745 erbaute und 1866 im Renaissancestil umgebaute Piaristenkirche und die nach der Pestepidemie 1740–41 zwischen 1750 und 1755 errichtete Dreifaltigkeitssäule.



GPS-Daten:
N 47,77594° O 19,13137°
Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:
  • Neusiedler See – ung. Bernsteinstrasse – Plattensee – Budapest – ungarische Tiefebene weiter …

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