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Kirche Karmrawor

Die Muttergotteskapelle (Surb Astvatsatsin), im Volksmund Karmrawor („die Rote“) genannt, ist die zweitälteste Kirche der Stadt aus der zweiten Hälfte des 7. Jhs.. Ihr Beiname wird außer mit der Legende auch auf die im Mörtelbett verlegten roten Dachziegel bezogen, die vom ursprünglichen Bau stammen sollen. Sie liegt rund 200 Meter nordwestlich Tsiranawor und gehört zu einem Typus kleiner Kreuzkuppelkirchen, die für das 7. Jh. charakteristisch sind.

Am Beginn ihrer Entwicklung standen kleine Tetrakonchen mit vier von einem Zentrum kreuzförmig ausgehenden halbrunden Konchen, die rechteckig ummantelt sind und außen als freies Kreuz erscheinen. Die vier Innenecken der Wände sind untereinander durch Gurtbögen verbunden, die einen Tambour mit Kuppel tragen. Deren Abschluss bildet ein Pyramiden- oder Kegeldach. Hierzu gehören die Zionskirche (Mankanoz) in Oschakan sowie Hogevank nahe Sarnaghbyur. Dieselbe äußere Form, jedoch mit drei halbrunden Konchen und einem innen rechteckig ausgebildeten Westarm besitzen die Muttergotteskirche von Talin und die Ananiuskirche von Alaman. Die dritte Möglichkeit des inneren Wandabschlusses stellen die Monokonchen mit einer halbrunden Altarapsis im Osten und drei rechteckigen Seitenarmen in den anderen Himmelsrichtungen dar. Die am besten erhaltenen freien Monokonchen des 7. Jhs. Sind neben Karmrawor die Kirche Lmbatavank bei Artik und die Sankt-Sergius-Kirche von Bjni nahe Hrasdan. Die meisten Gebäude dieses Typus sind wie Karmrawor undatiert und können nur durch Stilvergleiche zeitlich eingeordnet werden.
Die Außenmaße der Muttergotteskapelle betragen etwa 6 × 7,5 Meter. Der Übergang vom Grundquadrat der Gurtbögen zum innen und außen oktogonalen Tambour erfolgt durch vier Trompen in den Ecken. Oberhalb leiten acht kleinere Trompen, die aus einem einzigen Mauerstein bestehen, zum Kuppelkreis über. Der Innenraum wird durch ein Rundbogenfenster in der Ost- und Südseite sowie kleinere Fensterschlitze in den Hauptachsen der Tambourwände schwach erhellt. Die Innenwände sind schmucklos. Ein Vorhang an der Altarapsis zeigt, dass die Kapelle für Gottesdienste benutzt wird.
Der einzige Eingang befindet sich an der Westseite. Der Schmuck an den Außenwänden beschränkt sich auf hufeisenförmige Friese über den Fenstern, die mit Flechtbändern, Zickzackmustern und verschlungenen Blättern reliefiert sind. Das Gesims ist mit einem Korbflechtmuster verziert, der äußere Abschluss mit einer doppelten geflochtenen Wellenlinie. Eingeritzte Kreuze (Pilgerkreuze) an den Außenwänden wurden als fromme Tat in Auftrag gegeben. In einer undatierten einzeiligen Bauinschrift, die an der Südseite beginnt und sich bis zur Nordseite hinzieht, werden ein Stifter namens Dawit sowie die Priester Gregor und Manas genannt. An den Wänden von Tsiranawor und Karmrawor waren Malereireste aus dem 7. Jh. erkennbar.
Karmrawor wurde wie die meisten kleinen Kreuzkuppelkirchen als Grabkirche errichtet und ist von einem alten Freidhof umgeben. Die Umfassungsmauer stammt nach einer Inschrift aus dem Jahr 1254. Ein Vorbau an der Westseite aus dem 19. Jh. wurde bei der Restaurierung 1960 abgerissen.
Auf dem Friedhof nördlich der Kapelle stehen mehrere Chatschkare aus dem 13., 14. und dem 17. Jh.. Darunter befindet sich ein 1184 datierter Stein mit einem von Blumenranken umgebenen Kreuz und ein besonders fein reliefierter Chatschkar des „Heiligen Zeichens“, auch cak k’ar („durchlöcherter Stein“), von 1268 mit einem hervortretenden Kreuz und einer rechteckigen Vertiefung im Sockel.


GPS-Daten:
N 40,29966° O 44,36543°

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