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Magnesia am Mäander

Magnesia am Mäander war eine antike Stadt im Westen Kleinasiens. Die Überreste der Stadt sind in der Ebene des Großen Mäander (türkisch Büyük Menderes) von der Straße von Selcuk nach Söke aus zu sehen. Im steppigen Gras liegen nur noch gewaltige Trümmer, Tempelfundamente, Säulentrommeln, stehen wenige Reste der Umfassungsmauer.
Einst stand hier ein Tempel der Artemis Leukophryne, den Hermogenes um 130 v. Chr. schuf, sowie ein Tempel des Zeus Sosipolis. Im Berliner Pergamonmuseum sind Kopien eines Säulenjochs des Artemistempels sowie des Pronaos des Zeustempels (letzterer enthält zwei Originalstücke) nachgebaut worden.

Die Stadt Magnesia wurde der Legende nach eine Generation vor dem Trojanischen Krieg von den Magneten aus Thessalien gegründet und gelangte unter die Herrschaft des lydischen Königs Gyges. Um 657 v. Chr. von Kimmeriern erobert, später von Ephesos eingenommen, schlug Kyros II. Magnesia dem persischen Reich zu. Themistokles bezog hier seine Residenz. 400/399 v. Chr. wurde es durch Thibron wiederaufgebaut. Durch Alexander den Großen wurde Magnesia makedonisch, fiel verschiedenen Diadochen zu, wurde seleukidisch und erlebte seine kulturelle Blütezeit mit dem Königreich Pergamon im 2. Jh. v. Chr. Magnesia wird unter anderem in den Werken von Herodot, Diodorus Siculus und Pausanias erwähnt. Ein Krieg mit Milet wurde 196 v. Chr. durch einen Friedensschluss beendet, nach 190 v. Chr. wurde die Stadt durch die Römer frei.
133 v. Chr. wurde Magnesia dem römischen Imperium vererbt. Als Belohnung für den Widerstand gegen den König Mithridates VI. von Pontus erhielt es von Sulla den Status einer freien Stadt. 17 n. Chr. von einem Erdbeben zerstört, wurde die Stadt vom römischen Kaiser Tiberius innerhalb von zwölf Jahren aus eigenen Mitteln wiederaufgebaut. Schon 114 n. Chr. gab es dort eine frühe christliche Gemeinde, die in den folgenden Jh.en regelmäßig ihre Bischöfe zu den Konzilien schickte. Von der Eroberung und Plünderung durch die Goten im Jahre 262 n. Chr. konnte sich Magnesia wie die benachbarten Orte Ephesos und Milet nie mehr ganz erholen. Zwar wurde es noch byzantinische Bischofsstadt und erhielt eine Ringmauer gegen den Ansturm von Persern und Seldschuken, war aber wenig mehr als eine byzantinische Grenzfestung. Um 1300 übernahm die Fürstenfamilie der Aydınoğulları die Herrschaft. Infolge von Überschwemmungen, Seuchen und anderen Plagen wurde Magnesia nach und nach von seinen letzten Bewohnern verlassen und fiel dem Verfall anheim.

Ausgrabungen
Im Zuge der großen Ausgrabungskampagnen in Kleinasien durch französische, deutsche und britische Wissenschaftler wurde auch Magnesia wiederentdeckt. In den Jahren 1891–1893 wurden durch die Berliner Museen unter Leitung von Carl Humann Grabungen durchgeführt, bei denen u.a. die Reste des Zeustempels sowie des Artemistempels des Hermogenes freigelegt wurden.
Die meisten der erhaltenen Funde – Tempelfriese, Altarreliefs und anderes – sind heute auf die Museen in London, Paris, Berlin und Istanbul verteilt. Dass am Ort selbst nur wenig mehr als Steinbrocken und Mauerreste übrig geblieben sind, ist auf die vor allem im 19. Jh im Osmanischen Reich weit verbreitete Praxis der Kalkbrennerei (Marmor ist ein kristalliner Kalkstein) durch die lokale Bevölkerung zurückzuführen. Ihr fielen im Zeitraum zwischen 1893 und 1895 auch die Reste des Zeustempels zum Opfer, der noch durch Humann in gutem Zustand vorgefunden und dokumentiert wurde. Die vor 1893 erstellte Bauaufnahme dieses Tempels diente als Grundlage für die Rekonstruktion der Pronaos-Fassade im Berliner Pergamonmuseum.
Nach dem Abschluss der ersten Grabungskampagne 1893 haben die Grabungen bis 1984 geruht. Die angeschwemmten Sedimente und die durch Regenwasser abgetragenen Lehmschichten, teils bis zu 4–5 m dick, bedeckten die ausgegrabenen Flächen und Bauwerke wieder mit Erde. Magnesia wurde für nahezu hundert Jahre vergessen, obwohl gerade während dieser Zeit wichtige Forschungsarbeiten über Hermogenes verfasst wurden. Seit 1984 unternimmt die Universität Ankara neue Grabungen, die unter der Leitung von Orhan Bingöl stehen.

GPS-Daten:
N 37,85258° O 27,52760°
Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:

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