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Rothenburgs Brunnen
Bedingt durch die Lage Rothenburgs auf der Hochfläche, war die Wasserversorgung ein existenzielles Problem. Deshalb wurden in der Stadt mehr als 40 Brunnen angelegt, die nicht nur der Trinkwasserversorgung, sondern auch als Löschwasserreservoir dienten. Die Anlage der Brunnen war lebensnotwendig, aber auch aufwendig, denn das Wasser musste von den benachbarten Höhenzügen über größere Entfernungen in die Stadt geleitet werden. Die Lage dieser Leitungen wurde überdies geheim gehalten, um im Belagerungsfall nicht "das Wasser abgegraben" zu bekommen.
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1694 wurde die Wasserkunst an der Brunnenmühle mit Quellfassungen "An der kurzen Steige" und am Fuß der "Engelsburg" und das Wasserrad sowie Pumpe, dem Deutschherrenorden von der Stadt abgekauft. Es wurde eine Steigleitung aus Holzröhren zu dem im Klingenturm aufgestellten Behälter gebaut. Daraufhin konnten alle Brunnen, die auch heute noch in der Stadt zu bewundern sind, angeschlossen werden: Der Schwarzadler- und Kapellenbrunnen (der höchstgelegen der Stadt). Von diesen aus dann die tiefer liegenden Brunnen: der Röderbrunnen, der Brunnen am Alten Keller, der Herrnbrunnen, der Heringsbrunnen und der Burgbrunnen. Der "Plönleinsbrunnen" mit eigener Zuleitung entstand bereits 1607. Diese Brunnen trugen die Versorgung der Stadt, bis 1867 die zentrale Wasserversorgung auf der Basis der Wasservorkommen im Wachsenberger Gebiet, begonnen wurde. Der St. Georgs- bzw. Herterichsbrunnen befindet sich am südlichen Ende des Marktplatzes, gegenüber dem Rathaus und ist wohl der schönste der zahlreichen Brunnen der Stadt. Er ist mit 8 Metern Tiefe und einem Fassungsvermögen von 100 000 Litern, der größte der Stadt. Bereits 1446 floss das Wasser im Herterichsbrunnen, dessen Verzierungen aus der Spätrenaissance (1608) stammen. Die schlanke, wappengeschmückte Brunnensäule krönt die Gestalt des Ritters St. Georg - mit Drachen. In früheren Zeiten waren vor dem Brunnen die Symbole mittelalterlicher Gerichtsbarkeit aufgestellt: Galgen, Pranger und Drehhäuschen.
Weitere sehenswerte Brunnen:
- Johannisbrunnen an der St.-Johanis-Kirche, errichtet 1607, 1716 in den Formen der spätesten Renaissance den Hauptbrunnen der Stadt angepasst. Der Johannisbrunnen ist stärker auftreibend, weil er sich den hohen Mauern der Johanniskirche anzugleichen hatte. Füllungen und Säulen am Johannisbrunnen und der betörende Zierat, ein Wassermann, der den Segen des Wassers verkörpert, sind sehr sehenswert. Der Johannisbrunnen wurde geeicht "auf 20 Fuder, 23 Maß".
- Seelbrunnen am Kapellenplatz, wurde 1626 neu errichtet, nachdem er bereits 1605/07 in der Liste der neuen und älteren Brunnen erwähnt wurde.
- Röderbrunnen in der Rödergasse, 1716 in den Formen der spätesten Renaissance den Hauptbrunnen der Stadt angepasst. Dieser Brunnen ist in der hier verbreiterten Straße breit hingelagert und war daher auch als Tränkbrunnen gedacht. Der Röderbrunnen wurde geeicht "auf 21 Fuder, 3 Eimer und 4 Maß".
- Plönlein-Brunnen, am Plönlein, Vorgängerbrunnen stammte aus dem Jahr 1570. 1607 erhielt der Brunnen renaissance-gotische Dekorelemente.
- Herrnbrunnen in der Herrngasse, sehr schöner, sehenswerter Brunnen mit der Inschrift von 1595, auf dem ehemaligen Viehmarkt, der heutzutage an den Reichsstadttagen noch für die "Bäckertaufe" genutzt wird.
- Schwarzadler-Brunnen, in der Klingengasse, neben dem Gasthof "Schwarzer Adler", 1704 erneuert.
- Eckelesbrunnen, im jetzigen "Sülzengässchen", 1626 erneuert.>7li>
Selbstverständlich gibt es noch weitere schöne Brunnen in Rothenburg zu bewundern. Achten Sie bei einem Besuch in unserer Stadt darauf - jeder einzelne Brunnen hat seine Geschichte und vielleicht erzählt er Ihnen davon, wenn Sie sich einen Augenblick Zeit nehmen.
Informationen:
©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung der Stadt Rothenburg ob der Tauber
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