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Vom Kröpeliner Tor zur Fischerbastion

Wer die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt Rostock in einer Tour erlaufen möchte, dem sei folgende Route empfohlen:
Start ist am Kröpeliner Tor (13. Jh.). Gleich neben dem einstigen Stadttor wurde 2007 mit dem Kröpeliner-Tor-Center (KTC) das modernste Einkaufszentrum Mecklenburg-Vorpommerns eröffnet. Wir gehen die Kröpeliner Straße (Rostocks Einkaufs- und Bummelmeile) in Richtung Altstadt, vorbei am Fünfgiebelhaus (mit Glockenspiel) zum Universitätsplatz.
Rund um den „Brunnen der Lebensfreude“ befinden sich zahlreiche architektonische Baudenkmäler: Das von Schadow geschaffene Blücherdenkmal (1819, mit einer Inschrift von Goethe), das 1714 erbaute herzogliche Palais mit dem Barocksaal (1750), das Hauptgebäude (Neorenaissance, 1870) der Universität (gegründet 1419).

Genießen Sie weitere Impressionen

Links daneben lädt der Hof vom Kloster zum Heiligen Kreuz zum Verweilen ein. Dieses von Dänenkönigin Margarete als Zisterzienser­kloster (um 1270) gegründete Gebäudeensemble beherbergt heute auch das Kulturhistorische Museum. Weiterhin auf dem Areal: Die Klosterkirche (Gotik, 14. Jh.). Eine Pforte verbindet das Kloster mit den weitläufigen Wallanlagen (Rostocks „grüne Lunge“) aus der Zeit um 1625.
Wir gehen die „Kröpi“ weiter und gelangen zum Rostocker Hof . In dem ehemaligen Hotel, von dem nur noch die Fassade erhalten blieb, befinden sich heute die gleichnamige Ladenpassage sowie das Pentahotel. Gleich dahinter: Die Michaeliskirche (1488) sowie der Hopfenmarkt.
Zurück zur Kröpeliner Straße, vorbei am Spitalpfarrhaus (heute Stadtbibliothek), biegen wir links in die Faule Grube ein und gelangen auf den Heiligengeisthof. Nur ein Stück weiter liegt der Ziegenmarkt. Hier steht auch Rostocks größter Sakralbau: Die Marienkirche (Gotik, 13. Jh.). Die Bauzeit der Kirche zog sich über 200 Jahre hin. Von Kriegsschäden äußerlich weitestgehend verschont, birgt das Gemäuer selbst diverse Kostbarkeiten wie den Rochusaltar, die Astronomische Uhr oder die bronzene Tauffünte (1290).
Wir machen einen Abstecher zum Steintor (um 1577). Unmittelbar gegenüber befindet sich das Ständehaus – erbaut zwischen 1889 und 1893 nach Zeichnungen von Gotthilf Ludwig Möckel. Nebenan liegt eine Oase der Entspannung – der Rosengarten.
Das gleich gegenüber erbaute ehemalige Stadttheater (1895) wurde 1942 Opfer der Flammen. Heute steht hier das Verlagshaus der Ostsee-Zeitung.
Zurück zum Rathaus (13. Jh.) am Neuen Markt. Das Gebäude ist mit einer siebenzinnigen spätgotischen Schmuckwand und einer Arkade im barocken Stil ausgestattet. Kurios: An der rechten Seite entdecken wir scheinbare Fenster, die jedoch nur aufgemalt sind. Heute haben im Rathaus der Oberbürgermeister (seit 2005: Roland Methling, parteilos) und die Bürgerschaft ihren Sitz. An der Rückseite befinden sich der restaurierte Ostgiebel (ursprünglich 1220), das Walldienerhaus (1509) sowie der rückseitige Eingang des Ratskellers mit der Pesttür (ursprünglich 1620, Portal u.a. Jugendstilmalereien).
Wir verlassen den Neuen Markt nicht ohne einen Besuch bei Rostock Information im Gebäude der einstigen Hauptpost.
Danach geht es in Richtung Große Wasserstraße. Vorbei am terrakottaverzierten Staffelgiebel des Kerkhoffhauses (um 1470, heute Standesamt) sehen wir auf der linken Seite ein weiteres gotisches Bürgerhaus – Krahnstövers (benannt nach dem Weinhändler Julius Krahnstöver, heute ein Lokal).
Weiter geht es in Richtung Östliche Altstadt. Vorbei am ältesten Torturm Norddeutschlands – dem Kuhtor (1262, heute Domizil für Literaturfreunde), erhebt sich einhundert Meter weiter die Kirche St. Nikolai. Sie zählt zu den ältesten gotischen Hallen­kirchen (1230) des Ostseeraumes. Durch den Schwibbogen (engste Gasse Rostocks) erreichen wir die Lohgerberstraße mit restaurierten Speichern und Giebeln. Direkt hinter der rechten Häuserzeile verlief die alte Stadtmauer , von der heute noch Reste erhalten sind.
Wir gelangen zum Alten Markt – dem Ursprung der Hansestadt. Das Aushängeschild der auf alten Grundmauern (12. Jh.) erbauten Petrikirche war der gotische und im Krieg zerstörte Turmhelm (117,5 Meter hoch). Er wurde 1994 neu errichtet. Oben angekommen, werden wir mit einem tollen Panoramablick belohnt. Zwischen Kirche und Stadtmauer befindet sich das Slüterdenkmal von 1862. Die Inschrift kündet vom Gifttod des Magisters Joachim Slüter (Pfingsten 1532), der das Evangelium in die Stadt brachte.
Unser Weg führt nun in Richtung Amberg. Die Nummer 13 ist das heutige Schleswig-Holstein-Haus (Volkshochschule und Galerie am Alten Markt ), ein rekonstruiertes spätklassizistisches Kaufmannshaus. Ein Stück weiter ist das St. Katharinenstift (Klosteranlage der Franziskaner von 1223) zu finden – seit 2000 Domizil der Hochschule für Musik und Theater (HMT). Knapp einhundert Meter weiter in der Strandstraße steht das klassizistische Mönchentor (16. Jh.), das nach Rekonstruktion als einziges von insgesamt zwölf Stadttoren erhalten blieb.
Zwischen Koßfelderstraße und Haedgehafen liegt die Nördliche Altstadt. Ihr Aushängeschild, die Wokrenter Straße, ist ein Zeichen für den Wohlstand früherer Zeit. Die erneuerten Fassaden der Bürgerhäuser und Speicher präsentieren verschiedenste Giebelformen und farbige Prachtwände. In die Hausnummern 27 (Gaststätte Zur Kogge) und 40 (Hausbaumhaus ) sollten Sie einkehren. Der Hornsche Hof (16. Jh.) auf der gegenüber liegenden Straßenseite war früher Handelshof, wurde Ende des 18. Jhs. als Theater genutzt und wartet weiterhin auf seine Sanierung. Ein paar Ecken weiter in der Badstüberstraße 5 befindet sich der sanierte Alte Speicher (ursprünglich 1793).
Den Abschluss unseres Rundganges bildet der Besuch der Fischerbastion (seit 1630). Der seeseitige Verteidigungspunkt der Wallanlagen wird wegen seiner Geschütze auch „Kanonsberg“ genannt.

Informationen:
Länge: ca. 4 km; Dauer: 45 Minuten (schnell), 2-3 Stunden (Bummeln)

Quelle www. Rostock.de

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