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Palais Sickingen

Das Barockpalais Sickingen (1773) erbaute der Architekt Pierre Michel d'Ixnards im Auftrag von Anna Snewelin von Landeck (1544-1605) und ihrem Gatten Friedrich von Sickingen-Hohenburg (1544-1581); einem Enkel des berühmten "Letzten Reichsritters" Franz von Sickingen (1481-1523), dem Goethe in seinem "Götz von Berlechingen" ein literarisches Denkmal setzte.

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Das Palais ist im Stil des Übergangs zwischen Spätbarock und frühem Klassizismus errichtet. Die Fassade erstreckt sich über 13 Fenster, wobei die beiden seitlichen Flügel im 3. Stock zurück springen. Die Gebäudemitte wird durch ein Rundbogenportal, einen Balkon und den Dreiecksgiebel mit den Wappen der Familien Sickingen-Hohenburg und Schenk zu Castell, hervorgehoben. Auf beiden Seiten des Giebels wird das Gebäude von Balustraden mit Trophäen und Statuen abgeschlossen. Die bildhauerischen Arbeiten an der Fassade stammen wie bei dem gegenüberliegenden Deutschordenskommende von Joseph Hörr. Das Balkongitter erstellte der Karlsruher Hofschlosser J. Karl Hugenest und die Innenausstattung fertigte der Stuckateur Louderico Bossi. Die Repräsentationsräume lagen zur Salzstraße und die prächtigen Privaträume zum Hof. Es entstand ein aufwendiges Treppenhaus, das zu den schönsten Freiburgs zählte.

Der Bauherr Friedrich von Sickingen-Hohenburg erlebte die Fertigstellung nicht mehr, sein Sohn Casimir (1740-95) konnte den Neubau 1773 einweihen. 1806 zog die Familie Sickingen nach Österreich, da der Breisgau badisch geworden war und verkaufte das Palais für 50000 Gulden an den Badischen Staat. 1885 wurde das Palais zum ständigen Wohnsitz des Erbgroßherzogspaares.1907 trat Friedrich II. die Nachfolge seines Vaters an und residierte bis zu seiner Abdankung 1918 in Karlsruhe. Im Jahr 1920 kehrte das großherzogliche Paar nach Freiburg zurück. Friedrich II. verstarb 1928 und sein Gattin Hilda lebte noch bis zum 27. November 1944, der vollständigen Zerstörung des Palais, an der Salzstraße.

Erst 1962-65 konnte das Palais als Justizgebäude für das Landgericht Freiburg wieder aufgebaut werden. Die Fassade wurde vollständig abgetragen und z. T. mit modernen Materialien rekostruiert.Erhaltene Verzierungen wurden eingefügt.Das Hauptportal wurde durch ein Kopie der ursprünglichen Holztüren ersetzt.

Verfasser: TDW

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