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Schloss Raesfeld

Inmitten der westmünsterländischen Parklandschaft liegt das eindrucksvolle Wasserschloss aus dem 14. - 17. Jh. mit Vorburg und Hauptburg.
Über viele Jahrhunderte ist die Geschichte Raesfelds mit dem Schloss verbunden. Ursprünglich zum Schutze vor feindlichen Angriffen als Erdhügelburg inmitten einer unzugänglichen Wasser- und Sumpffläche errichtet, wurde die Anlage immer weiter verfestigt. Im 14. Jahrhundert erbaute Bytter von Raesfeld eine neuere Burg mit zwei Ecktürmen und begründete das Geschlecht derer von Raesfeld. Im Erbgang gelangte Schloss Raesfeld 1585 an die Herren von Velen, unter denen eine Zeit großen Glanzes folgte. Graf Alexander II. schließlich baute das Schloss in den Jahren 1643 bis 1658 zu dem prächtigen und repräsentativen Residenzschloss aus, wie es bis heute erhalten ist.
Allerdings beherbergt es in diesen Tagen keine adligen Familien mehr. Die gesamte Burganlage dient vielmehr der handwerklichen Aus- und Weiterbildung. In der Hauptburg bietet seit 1952 die " Akademie des Handwerks" ihre reichhaltigen Bildungsveranstaltungen an.

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Im Schloss befindet sich außerdem ein bekanntes Restaurant mit überaus gutem Ruf. Der Rittersaal dient größeren Gesellschaften als Festsaal. Hier finden auch die meisten der weithin bekannten Konzerte und sonstigen Veranstaltungen des "Kulturkreises Schloss Raesfeld e.V." statt. Umrahmt wird das Schloss von der "Schlossfreiheit", einer kleinen Siedlung mit zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden, die in ihrer mittelalterlichen Struktur erhalten geblieben ist.
Geschichtliches über das Wasserschloss.
Man braucht in Raesfeld - sprich Raasfeld - nicht nach der Wasserburg zu suchen und auch nicht nach dem Weg dorthin zu fragen. Von weitem schon zeigt sich der imposanteste Turm aller westfälischen Wasserburgen mit seinem dreistufigen, von grüner Patina überzogenem Helm. Ein Kunstgeschichtler schrieb früher einmal begeistert über ihn, er sei "Ein zu Stein gewordener Trompetenstoß".
In der Zeit, in der sich die europäischen Gesandten mit großem Gefolge zur Reise in die westfälische Bischofsstadt Münster rüsteten, um in Verhandlungen die leidvollen fast dreißig Jahre andauernden Kriegsjahre zu beenden, da wurde die Burgfreiheit in Raesfeld zu einer großen Baustelle. Der alte Rittersitz der früheren Herren von Raesfeld hatte den langen Krieg nicht ohne Brand und Belagerung überstanden und bedurfte einer dringenden Aufarbeitung. Die alte Burg sollte in neuem Glanz erstehen und mit noch drei weiteren turm- und giebelverzierten Bauten zu einem prächtigen Residenzschloß werden.
Sein Bauherr war der Reichsgraf Alexander der II. von Velen, der in den Kriegsjahren als Heerführer in der kaiserlichen Liga nicht nur zu Ruhm und Ehre, sondern auch zu Gut und Geld gekommen war. An den Bauplänen zu diesem Residenzschloß mit üppigen Park- und Gartenanlagen arbeitete in einem Kloster zu Münster ein Kapuzinermönch, der sich Michael van Gent nannte.
Nach den Vorstellungen des reichen Bauherren sollte die Schloßanlage einmal der Mittelpunkt eines von ihm erstrebten Fürstentums Raesfeld werden. Neben dieser Herrschaft besaß er noch ein halbes Dutzend andere, die er in den langen Kriegsjahren für das gewon-nene Geld erwarb und von denen ihm die reichsunmittelbare Herr-schaft Bretzenheim Sitz und Stimme im Reichstag zu Regensburg einbrachte.
Schloßkapelle von 1648
In der Totengruft unter dem Chor, mit seinem schönen Barockaltar, wurde 1962 das "bleierne Herz" gefunden. In diesem ruht das Herz Christoph-Otto von Velen, der 1733 als letzter Schloßherr von Raesfeld in Brüssel verstarb.
Sterndeuterturm der Vorburg
Die Balustrade am Turm ist nicht nur eine architektonische Besonderheit, sondern eine Baumaßnahme, die der Schloßherr forderte. Alexander II. von Velen Betrieb astrologische Studien und schaute von hier in den nächtlichen Sternenhimmel.
Man muß schon über 800 Jahre in dem Buch der Geschichte zurückblättern, um auf die ersten Nachrichten über die Grundfesten dieser Burg zu stoßen. Nur einige wenige Urkunden aus den Jahren zwischen 1166 und 1173 berichten von seinem ersten Besitzer, dem Edelherrn Rabodo von dem Berge. Dieser Mann kam vom Niederrhein. Als sich seine Standesgenossen zum II. Kreuzzug in das Heilige Land aufmachten, ließ er hier in Raesfeld in einem nassen Sumpf die ersten Steine für eine feste Burg legen. Einige Jahre später errichtete der gottesfürchtige Ritter auf seinem eigenen Grund und Boden, östlich seiner Burg, dort wo drei Fuhrwege aufeinander stießen, eine Kirche. Aus dem Häuserring, der sich eng um diese legte, erwuchs in den Jh.en das Dorf Raesfeld.
Damals pflügten die Bauern jene Feldfluren auf dem Großen Esch, westlich der Dorfkirche, die ihre Vorväter durch eine große Rodung geschaffen hatten. Im Jahr 889 schrieb ein Mönch im Kloster zu Werden in eine Abgabenliste den Siedlungsnamen "Hrothusfeld", der "gerodetes Feld" bedeutet. Die Raesfelder feierten diese erste urkundliche Erwähnung ihres Dorfes vor 1100 Jahren 1989 mit einem großen Jubiläumsjahr.
Adam von dem Berge, ein Enkel des ersten Burg- und Patronatsherrn zu Raesfeld, verkaufte 1259 die Burg an den Ritter Simon von Gemen, der sich nunmehr "von Rasvelde" nannte. Seine Nachfahren lebten 300 Jahre auf dieser Stammburg, und unter diesen gab es gute und böse Ritter.
In den Jahren 1388/89 hatt die Stadt Dortmund unter Aufwendung erheblicher Geldsummen Rittersleute aus dem Münsterland angeheuert, um sich gegen ihre Belagerer zu wehren. Auf ihrer Seite stand auch der Burgherr Bytter von Raesfeld mit seinem Sohn und 25 gewappneten Kriegsknechten. Als er um 1410 starb und in der Klosterkirche zu Marienthal seine letzte Ruhe fand, überließ er seinen vier Söhnen auch vier Burgen.
Ein gefürchteter Rittersmann war Johann von Raesfeld. Der Fürstbischof Otto von Münster titulierte ihn als Straßenräuber und ein Zeitgenosse schrieb von ihm: "Er schinderte die Straße und nahm viel Gut den Kaufleuten, ihr Gewand und Geld und ihre Taschen, und förderte es auf sein Haus!" Im Sommer 1551 kam das Unglück über die Burg. Der Burgherr Johann wurde von einer schweren Eisenstange getroffen, die aus der Wand brach, und er starb "eines hastigen Todes".
Ein Jahr nach diesem Unglückstag hielt ein Burgherr, der Droste von der Twente war, um die Hand der Wittfrau an. Nach der Vermählung zog sie mit ihrem einzigen Sohn, dem letzten Herrn und Erben auf der Stammburg, zum Kastel Twickel, das eine Fußstunde von Enschede liegt. Der Jungherr Johann von Raesfeld studierte auf der Lateinschule zu Deventer wo er 1559 verstarb. Bevor die Todesnachricht im Münsterland bekannt geworden war, ritt sein Stiefvater mit einer Schar Kriegsknechte nach Raesfeld und besetzte die verwaiste Burg. Das Nachsehen und den Ärger hatte der erbberechtigte Herr von Velen, der nunmehr sein Recht an den Gerichten suchte.
So vergingen viele Jahre und viel Geld floß in die Gerichtskassen, ehe das Reichskammergericht in Speyer mit seinem Urteil dem Herrn von Velen den Raesfelder Besitz zusprach. Hermann von Velen teilte 1595 seinen Besitz unter seinen Söhnen und überließ dem jüngsten mit Namen Alexander das Erbe in Raesfeld.
Als junger Mann diente dieser als Diplomat dem Fürstbischof von Münster und seinem Kaiser als Soldat in Ungarn bei den Kämpfen gegen die Türken. Zwei Jahre nach seiner Ernennung zum Reichsfreiherrn starb er 1630 als kaiserlicher Obrist. Als Patronatsherr wurde er in der Raesfelder Pfarrkirche an den Stufen zum Hochaltar beigesetzt.
Die erfolgreiche Militärkarriere seines ältesten Sohnes Alexander II von Velen erlebte er nicht mehr und das prächtige Residenzschloß mit den barocken Parkanlagen und dem Tiergarten hatte er nie zu Gesicht bekommen.
Löwenmaske am Westflügel der Hauptburg
Von den schlichten Schießscharten der alten Rabadoburg, über den hervorstechenden Renaissance-Erker aus dem Jahr 1561 finden sich viele Bauelemente, aus dem Mittelalter bis zur Barockzeit.
Alexander II. von Velen zählte zu den Großen des Reiches. Wie als Soldat, so gelang es ihm auch als Privatmann, zu Stand und Stellung, Rang und Ansehen zu kommen. Im Auftrag des Kaisers und der Fürsten führte er Gesandschaftsreisen aus und empfing auf seinem Schloß den Bischof von Straßburg, den Kurfüsten von Brandenburg mit seinem Gefolge und zu den jährlichen Jagdveranstaltungen kam auch der Landesherr, der Fürstbischof Christoph-Bernhard von Gahlen.
Im Oktober 1675 starb Alexander II. von Velen, dem der Kaiser zehn Jahre nach dem Abschied aus dem Heer noch den Feldmarschallstab nachreichte. Mit seinem Tod begann der Niedergang des Geschlechtes von Velen auf dem Residenzschloß.
Alexander II. von Velen (1599 - 1675)
Graf des Heiligen Römischen Reiches, Freiherr von Raesfeld und Bretzenheim, Herr zu Schermbeck, Krudenburg, Hagenbeck, Engelrading, Honsttorf, Horst und Schlagenholt, des Kaisers Geheimer Kriegsrat und Feldmarschall seiner Heere.
Nun trat Alexanders Sohn Ferdinand-Gottfried ein Erbe an, das er schon zu Lebzeiten seines Vaters durch versteckte Verkäufe arg geschmälert hatte. Der Glanz jener großen Zeit auf Raesfeld verblaßte und der Reichtum zerrann durch das verschwenderische Leben des neuen Schloßherrn.
Alexander-Otto und Christoph-Otto, die beiden ältesten Söhne Ferdinand-Gottfrieds, traten ebenfalls in den Heeresdienst. Als 1727 der Schloßherr Alexander-Otto als Kaiserlicher Generalfeldmarschall und Gouverneur der Stadt Limburg starb, brach der Velensche Familienstreit aus.
Christoph-Otto, der auf eine nicht weniger glänzende militärische Laufbahn wie sein Bruder zurückschauen konnte, nahm beim Tod seines älteren Bruders Schloß und Herrschaft in Besitz. Aber nur sechs Jahre war der unvermählte und kinderlose Reichsgraf Christoph-Otto Herr auf Raesfeld.
Das Jahr 1733 wurde zum Schicksalsjahr. In ihm wurden vom Tod dahingerafft: Christoph-Otto, sein Neffe Alexander der IV. und dessen Erbsohn Alexander-Otto-Carolus, der später einmal Alexander der V. hätte werden sollen. Mit dem Tod dieser Männer erlosch die männliche Linie des Geschlechts von Velen zu Raesfeld.
Danach wurde es still in der Schloßfreiheit und in dem verwaisten Schloß. Im Jahr 1822 ging das Schloß in den Besitz des Freiherrn von Landsberg-Velen über und aus dem Schloß wurde ein Bauernhof. Der verwilderte Park mit den barocken Steinplastiken wurde zu Ackerland, der Wall rund um die Schloßfreiheit füllte die versumpfte Gräfte, die baufällige Harnischkammer und das Torhaus mit der Zugbrücke wurden abgerissen.
In dem alten Rittersaal schauten die auf feinem Zedernholz gemalten griechischen und römischen Göttergestalten aus den Fensterlaibungen auf das dort lagernde Korngut. Kein Fürst und keine herrschaftliche Gesandtschaft kamen mehr, nur polnische Landarbeiter. Sie kamen im Frühjahr, wenn auf dem "Gut Raesfeld" die Feldarbeit begann und gingen, wenn sich der Winter ankündigte.
Im Frühjahr 1945 wurde das Schloß Hauptverbandsplatz der nahen Niederrheinfront. Granaten und Bomben beschädigten die ohnehin an Zerfall leidende Schloßanlage erneut. In der Not der ersten Nachkriegsjahre fanden auf dem Schloß, das 1942 von den Handwerkskammern erworben wurde,Ostvertriebene und vier Schulklassen der Raesfelder Volksschule eine Notunterkunft.
Durch seinen neuen Besitzer erhielt der einstige Prachtsitz des kaiserlichen Feldmarschalls in den fünfziger Jahren auch ein neues Antlitz. Restaurierungsarbeiten waren notwendig geworden, um die vorgesehene Weiterbildungsarbeit beginnen zu können.
Das Schloß ist heute Eigentum der Handwerkerorganisationen von Nordrhein-Westfalen. Die Hauptburg ist Sitz der "Akademie des Handwerks", die Fach- und Führungskräfte des Handwerks weiterbildet.
In der Vorburg, in der früher Hofrat und Hofmeister das Sagen hatten, wird heute gehämmert und gehobelt. In dieser befindet sich das "Fortbildungszentrum für handwerkliche Denkmalpflege". Meister und Gesellen aus Bau- und Ausbaugewerbe erlernen hier historische, von Vergessenheit bedrohte Handwerkstechniken, im Rahmen der sach- und stilgerechten Denkmalpflege und Restaurierung.
Im Jahre 1956 wurde der Kulturkreis Schloß Raesfeld e.V. gegründet. Hauptschauplatz seiner kulturellen Veranstaltungen von internationalem Niveau ist der Rittersaal des Schlosses. Musikalische und literarische Veranstaltungen lassen den einstigen Prachtsaal, der vorübergehend als Kornkammer diente, wieder in festlichem Glanz erscheinen.

Kurze Chronik über die Burg und das Wasserschloss Raesfeld
889 Erste urkundliche Ewähnung Raesfelds im Werdener Heberegister als "Hrotusfeld", was soviel wei "gerodetes Feld" bedeutet
1166-1173 Rabodo von dem Berge wird als Burgherr urkundlich erwähnt
um 1380 Bytter von Raesfeld erbaut eine neue Burg mit zwei Ecktürmen
1388/89 Bytter von Raesfeld kämpft mit seinem Sohn und 25 Kriegsknechten auf der Seite von Dortmund gegen die Belagerer
1441 Unter der Eiche in Erle verfemt der Freigraf de Duiker die Gebrüder Diepenbrock
1512 Die Burg- und Patronatsherrin Friedericke von Reede schickt zwei Ablassprediger aus. Mit den heimgebrachten Spenden soll der 1458 zerstörte Kirchturm wieder aufgebaut werden
1551 Johann von Raesfeld stirbt durch einen Unglücksfall auf der Burg
1584 Nach dem langen Erbstreit wird durch einen Urteilsspruch des Reichskammergerichts Hermann von Velen Besitzer der Burg
1597 Sein Sohn, Alexander I., der erste Herr von Velen auf der Burg zu Raesfeld, vermählt sich mit Agnes von Leerodt
1615/16 Spanische Truppen unter de Valesco liegen in Raesfeld
1622 Die Landsknechte unter dem Kommando des Ernst von Mansfeld ziehen durch Raesfeld und belagern die Burg
1643 Hessische Truppen belagern die Burg
1643 - 1658 Der Reichsgraf Alexander II. von Velen lässt eine neue Schlossanlage erbauen, die einmal Mittelpunkt des vonihm erstrebten Fürstentums Raesfeld werden soll
1733 Mit dem Tod des Reichsgrafen Christoph-Otto, einem Enkel Alexander II., stirbt das Geschlecht auf dem Schloss aus
1814 Kosaken dient das verwaiste Schloss für einige Tage als Unterkunft
1822 Der Freiherr von Landsberg-Velen erwirbt das Schloss und richtet später auf diesem eine Landwirtschaft ein
1918 Heimkehrende deutsche Truppen belegen das Schloss
1930 Das Schloss wird Bundesburg der katholischen Schülerbewegung "Neudeutschland"
1938 Das Schloss soll eine Kreisschulungsburg der NSDAP werden
1939/40 Truppenverbände der Deutschen Wehrmacht belegen das Schloss
1942 Der "Handwerkerverein Schloss Raesfeld" erwirbt das Schloss
1945 Das Schloss wird zum Hauptverbandsplatz der Niederrheinfront
1950/51 Umfangreiche Restaurierungsarbeiten und Beginn der handwerklichen Schulung
1952 In der Hauptburg wird die Landesakademie des nordrhein-westfälischen Handwerks ansässig
1982 Ansiedlung des Fortbildungszentrums für handwerkliche Denkmalpflege in der Vorburg

©: Texte (und Bilder) mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Raesfeld

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