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Grabkirche des Mesrop Maschtoz
Ein erster Schrein für den heiligen Mesrop soll hier bereits 443, drei Jahre nach seinem Tod gestanden haben. Dies geht aus einem Bericht des zeitgenössischen Chronisten Koriun (Koriwn) „Leben des Maschtoz“ (Vark Mastoci), Kapitel 26, hervor: „Nachdem drei Jahre vorüber waren, gelang es dem Wahan Amatuni, mit Christus liebendem Eifer einen prächtigen Altar aufzubauen, mit verzierten gemeißelten Steinen, und im Innern des Altars bereitete er die Ruhestätte (Martyrosaran) des Heiligen.“ Während die ursprünglich über der Grabgruft erbaute Kapelle und spätere Nachfolgebauten längst verschwunden sind, soll die unterirdische Gewölbekammer noch original sein.
Nach Koriuns Beschreibung sollte das zweigeschossige Gebäude ähnlich wie die Reliefabbildung eines Grabmonuments auf der Stele von Odsun ausgesehen haben. Sie zeigt einen kubischen Unterbau mit einem von vier Pfeilern getragenen Baldachin darüber. Derartige Tetrapylen sind auf dem Gebiet der syrischen Toten Städte aus Brad (3. Jh.) und Dana (Nord) (2. Jh.) bekannt. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich der oberirdische Altar in einer geschlossenen Kapelle befand.
Das heutige Gebäude wurde bis 1879 unter Katholikos Georg IV. fertiggestellt. Die Kirche liegt in einem von Obstbäumen umgebenen Park. Sie ist eine für Armenien üngewöhnliche Saalkirche mit einer Reihe Blendbögen über den Rundbogenfenstern an den Längsseiten in einem entfernt neoromanischen Stil. Das leicht spitzbogige Tonnengewölbe im Innern ist durch Gurtbögen über den Wandpfeilern zwischen den Fenstern gegliedert. Aus der Mitte der Ostwand tritt ein 1884 ergänzter, kreisrunder Glockenturm, dessen Glockenstuhl von einem Faltdach bekrönt wird. Die Wandmalereien wurden bei der Restaurierung des Gebäudes 1960 angefertigt.
Die beiden Eingänge zur Grabkammer unter dem Altar befinden sich außen an der Nord- und Südseite. Die knapp zehn Quadratmeter große, dunkle Gewölbekammer besitzt im Osten eine Apsis mit einem Altar und eine Nische an der Westseite, in der sich einst ein Fenster befand. Dies weist darauf hin, dass der Raum früher teilweise über dem Bodenniveau lag. Unter den Bäumen des Parks steht eine Sammlung von Tuffsteinen, die als moderne Chatschkare ornamentiert sind und die Buchstaben des armenischen Alphabets darstellen.
GPS-Daten:
N 40,25863° O 44,31597°
Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:
- Von Aschtarak zum Kloster Haritschawank weiter …
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