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Kathedrale von Arutsch
Die Kuppelhalle von Arutsch ist aus der Kombination von einschiffiger Saalkirche und Zentralbau entstanden. Hier wird nicht eine relativ kleine Kuppel von vier Zentralpfeilern getragen, sondern eine Kuppel, deren Durchmesser beinahe die gesamte Breite des Kirchenschiffs ausmacht, stützt sich auf Wandvorlagen an den Seitenwänden. Die von den Außenwänden in den Raum ragenden Stützpfeiler sind durch Wandarkaden miteinander verbunden. Die so gebildeten Nischen an den Längswänden werden als kurze Seitenarme einer Kreuzkuppelkirche betrachtet.
Die Kathedrale von Arutsch wird in der Bauinschrift von 668 „das heilige Katholikon“ genannt.
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Der langrechteckige Raum, der innen 34,5 × 17 m misst, ist von drei Seiten zugänglich und wird im Osten von einer hufeisenförmigen Apsis mit 3,8 m Tiefe abgeschlossen. Zu beiden Seiten flankieren quadratische Nebenräume mit halbrunden Apsiden die Altarapsis. Der Zutritt erfolgt vom Kirchenschiff, in jeder Außenwand besitzen sie eine Fensteröffnung.
Die 2,8 m nach innen ragenden Wandpfeiler gliedern den gesamten Raum längs in drei ungefähr gleich große Teile, wobei die Altarapsis und die eingebauten Nebenräume das Kirchenschiff im Osten verkürzen. Die Pfeilervorlagen sind durch Blendarkaden an den Seitenwänden und durch quer den Raum überspannende Gurtbögen miteinander verbunden. Der Übergang von diesem zentralen Quadrat zum Grundkreis des Tambours erfolgt in den Ecken durch Pendentifs. Das Gebäude wurde bis zum Fußkreis des Tambours, dessen Oberkante 16,4 m über dem heutigen Bodenniveau liegt, restauriert. Der Tambour, die Kuppel und das abschließende Pyramidendach fehlen. Das Tonnengewölbe im Ostteil geht in die abschließende kugelförmige Decke der Apsis über, gleichermaßen wird das westliche Kirchenschiff von einem Tonnendach überwölbt. Der Altarraum ist durch ein Bema (Podest) gegenüber dem Kirchenschiff erhöht, ebenso wie die kleinen Apsiden in den Nebenräumen.
Das wesentliche Element der äußeren Bauplastik sind hufeisenförmige Ornamentfriese über den Rundbogenfenstern. Die Ostfassade wird durch drei Ornamentbögen oberhalb der Dreiecksnischen stärker hervorgehoben. Sie sind großformatige Entsprechungen des Fensterdekors. Die Muster bestehen aus sich überschneidenden Kreisen und Rauten, an der Ostwand aus geometrischen stilisierten Weinranken und Weintrauben. Die vier Außenwandecken sind zu Rundstäben ausgebildet. Feines Korbflechtwerk überzieht das Kranzgesims an allen Seiten.
Im oberen Teil der Apsisrückwand sind über den Fenstern auf Putzresten noch Wandmalereien aus der Entstehungszeit schwach erkennbar. Abgebildet war die Szene der Gesetzesübergabe mit einem sieben Meter hohen stehenden Christus, der eine Schriftrolle in der linken Hand hält, während er weiter unten von den Aposteln Petrus und Paulus flankiert wird. Von den übrigen Apostel sind sechs an der Nordseite teilweise erkennbar. Die in geringen Resten erhaltene Christusfigur stand auf einem mit Edelsteinen beschlagenen Thron ähnlich demjenigen in Lmbatavank. In der Apsiskalotte befand sich über einem Fries mit Akanthusblattwerk die Szene von der Himmelfahrt Christi vor einem dunkelblauen Hintergrund.
1946 und 1958–1959 wurden die gerissenen Außenwände und das zerstörte Dach der Kirche restauriert. Archäologen gruben 1947, dann 1950–1952 und 2006–2007 die Ruinen des Palastes aus.
GPS-Daten:
N 40,28889° O 44,08078°
Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:
- Von Aschtarak zum Kloster Haritschawank weiter …
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