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Traumhafte Rundreisen / Europa / Türkei / Antalya

Perge Besonders Sehenswert

Die antike Stadt Perge (hethitisch Parcha/Parha) liegt 14 Kilometer landeinwärts von der Südküste der Türkei und 16 Kilometer nordöstlich von Antalya in Aksu. Sie war neben Side die wichtigste Stadt in Pamphylien. Die noch stehenden Ruinen geben bis heute einen guten Eindruck von einer Stadtanlage der späthellenistisch-römischen Zeit.

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Die Ebene von Perge, in der die zwei Flüsschen Aksu (der antike Kestros) und Köpru nach Süden zum Mittelmeer fließen, ist auf allen drei Landseiten von Hochgebirge umgeben. Im Nordosten hinter diesem Gebirgszug liegt in 150 Kilometer Entfernung die Großstadt Konya – das antike Ikonion. Diese Landschaft zwischen der Halbinsel Lykien und Kilikien wurde in der Antike teilweise zu Pisidien gerechnet, war aber auch längere Zeit Hauptstadt von Pamphylien.

Siedlungsspuren des frühen Chalkolithikums (4. Jh. v. Chr.) auf dem Tafelberg bilden die ältesten Zeugnisse. Der in einem hethithischen Staatsvertrag von 1235 v. Chr. Parcha/Parha genannte Ort ist mit Perge gleichzusetzen. Dies lässt auf eine spätbronzezeitliche Siedlung schließen. Für die hethitische Zeit gibt es bisher nur wenige archäologische Zeugnisse, ebenso für die nach der lokalen Tradition angeblich nach dem Trojanischen Krieg erfolgte griechische Einwanderung. So werden etwa zwei Teilnehmer am Trojanischen Krieg als Gründungsheroen genannt – die Seher Kalchas und Mopsos. Im 7. Jh. v. Chr. begann unter rhodischem Einfluss die Entwicklung zu einer griechisch geprägten Siedlung, nachdem Perge im 10.–8. Jh. v. Chr. offenbar engen Kontakt zu Zypern pflegte. Als führende Stadt gehörte Perge dem Attisch-Delischen Seebund an. Die Stadt ergab sich Alexander dem Großen, danach unter seleukidischer und ptolemäischer Herrschaft, nach dem Frieden von Apameia von 188 bis 133 v. Chr. unter pergamenischer Herrschaft; danach römisch. Perge wurde 73/74 n. Chr. Hauptstadt der Provinz Lycia et Pamphylia.

Die Ausgrabungen:
Von der Küste bzw. von Antalya kommend, liegt im Westen (links) das antike Theater von Perge, das 14.000 Zuschauer fasste und damit zu den größten seiner Art gehört. Die Hälfte des Bühnengebäudes ist in voller Höhe erhalten; man sieht noch Teile der früheren Ausstattung mit Marmor-Friesen und Reliefs, Wandverkleidungen und Nischen mit Statuen. Die Reliefs zeigen u.a. den Kampf der Giganten und einige Kentauren. Die obersten der 48 Sitzreihen bieten einen prächtigen Rundblick über die gesamte Ruinenstadt und ihre Umgebung. Ursprünglich befand dort eine umlaufende Arkadengalerie.

Zwischen Theater und Stadt liegt ein großes, gut erhaltenes Stadion mit 15.000 Plätzen und 50 Gewölben, welche die noch gut erhaltenen Sitzreihen tragen. Sie dienten teils als Geschäfte, jedes dritte als Zugang.

Der größere Rest der Stadt liegt hinter eindrucksvollen Befestigungsmauern. Sie wurden im dritten vorchristlichen Jh. erbaut – vermutlich unter dem Eindruck von Alexanders schneller Einnahme der Stadt. Hinter deren ersten ovalen Türmen öffnen sich die breiten und langen Kolonnaden. Der Raum bis zum Hang eines markanten Tafelberges ist heute jedoch teilweise von Unkraut und Schilf überwuchert.

Auf der großen Agora steht der Rundtempel der Glücksgöttin Tyche. Stadteinwärts folgen Palastruinen aus der Kaiserzeit und die große Palaestra, die Teil eines großen Gymnasions ist. Dieses Gebäude ist das älteste außerhalb der ursprünglichen Stadtmauer.

Beim Westtor liegen die Thermen – auch ein Aquädukt ist zu sehen – und dahinter die Nekropole. Die wichtigsten der Sarkophage und Statuen befinden sich heute im Archäologischen Museum von Antalya.

Seit den 1970er Jahren finden hier Ausgrabungen der Universität Istanbul statt, zunächst unter Leitung von Arif Müfid Mansel, dann von Jale Inan, heute von Halûk Abbasoğlu.

Informationen:
Beste Reisezeit: Mai, Juni, September, Oktober
GPS-Daten:
N 36,96083° O 30,85333°

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