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Aspendos Aspendos ist eine Antike Stadt. Die heute bewohnte Stadt heißt Belkis und grenzt an Aspendos. Aspendos wurde wie Perge und Side schon zur Hochphase des Hethiter Reiches in Hattusa gegründet. Auf Münzen aus dem fünften Jh. v.Chr. kann man immer noch den hethitischen Stadtnamen Estwediiys lesen. Der Lyderkönig Krösus aus Sardes nahm die Stadt am Anfang des 6. Jh. ein, aber schon 546 wurde sie persisch, denn der Perser Kyros besiegte Krösus. Der Perser Xerxes versammelte 469 v. Chr ein großes Heer und Flotte vor Aspendos, um gegen Athen Krieg zu führen. Der antike Fluss Eurymedon und heutige Fluss Köprü, an dem Aspendos liegt, war damals noch schiffbar. Heute ist er versandet.
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Der athenische Feldherr Kimon schlug aber Xerxes in die Flucht. Später im Jahre 386 v. Chr. verlieren die Perser gegen Sparta und erobern auf dem Rückzug die Städte in Kleinasien. Beim Anrücken Alexanders des Großen kaufte sich Aspendos gegen einen Preis von 50 Goldtalenten (ca. 1000 Kg Gold) und Pferden von einer Besatzung frei. Da aber Aspendos nicht zahlen wollte, kehrte Alexander zurück, besetzte die Stadt, verlangte nun zweimal 50 Goldtalente und nahm reiche Bürger als Geiseln. Die Stadt war mit Salz aus dem Kreoiasee reich geworden. Der See trocknete im Sommer aus und ermöglichte die Salzgewinnung. Auch war Aspendos berühmt für die Pferdezucht und dem lokalen Weinanbau. Im 7 Jh. n.Chr. versandete der Eurymedon und damit die Haupthandelsroute zunehmend. Zudem machten die Einfälle der Araber die Lage zunehmend unsicher. Die Stadt verlor an Bedeutung und schrumpfte zu einem kleinen Dorf. Das änderte sich allerdings als die Seldschuken im 13.Jh. große Teile der Türkei regierten. Diese errichteten hier eine wichtige Karawanserei und zogen nicht nur dadurch wieder Handelsrouten in den Ort. Die Seldschuken benutzten das Theater und reparierten es dafür. Nachdem Zerfall des seldschukischen Reiches schrumpfte Aspendos wieder zu einem unbedeutenden Dorf, bis die Archäologie und der Tourismus den Ort und vor Allem das dank der Seldschuken so gut erhaltene Theater wieder entdeckten. Die nahgelegenen Tourismus-Hochburgen Antalya und Side sichern einen stetigen Besucherstrom und machen Aspendos zu einer der meist besuchten archäologischen Stätte in der Türkei.
Sehenswürdigkeiten:
Aspendos ist besonders bekannt für das Theater und wird bei vielen geführten Touren oder Rundreisen auf dieses minimiert. Das dieses dieser Stätte eigentlich nicht gerecht wird, versteht sich von selber. Zwar sind auch hier einige Ruinen nur etwas für archäologische Liebhaber, aber zumindest das Aquädukt wird häufig von Kennern als das schönste Aquädukt in Anatolien bezeichnet und sollte auch nicht ausgelassen werden. Hier die Ruinen im Überblick:
Die Stadt ist im Wesentlichen in zwei Teilbereiche aufgeteilt. Die Akropolis, einem natürlichen Hügel auf der die eigentliche antike Stadt zu finden war und den Gebäuden östlich der Akropolis vorgelagert sind. Bei den letzteren ist auch der Besucherparkplatz und Eingangsbereich zum archäologischen Gelände zu finden.
- Das römische Theater(11)
Im römischen Aspendos steht eines der größten und am besten erhaltene Theater der Antike aus dem 2. Jh.. N. Chr.. Laut einer Inschrift über einem der Bühneneingänge wurde der Bau von Brüdern mit dem Namen Curtius finanziert. Die Zuschauer sitzen im unteren Teil auf 20 und im oberen auf 19 Rängen. Die oberen Ränge unterlagen dabei teilweise einer Dauerreservation. Die Namen waren im Sitz eingraviert. 20 bzw. 10 Treppenaufgänge führen hinauf um das Theater schnell mit 20.000 Zuschauern zu füllen. Bei der oberen Sitzreihe beträgt der Durchmesser 95,5 m. Die Bühnenrückwand ist 30 m hoch und 62 m breit. Sie war früher reich mit Marmorstatuen verziert, die teilweise geborgen werden konten und im Museum in Antalya zu sehen sind. Auch heute noch werden hier Opern und Ballette aufgeführt. Einmal im Jahr findet hier das Aspendos Opern- und Balletfestival statt. Früher wurden hier außerdem Konzerte und andere Showevents geboten. Hier hat am 15.5.2005 z.B. das ZDF "Wetten dass…" ausgerichtet. In den letzten Jahren hat das Mauerwerk aber zunehmend unter diesen Events gelitten, daher ist die Anzahl der Events stark zurück gefahren worden. Trotz allem kann sich jeder von der ausgezeicneten Akustik überzeugen. Von allen Sitzplätzen ist der Vortragene im Orchester gut zu verstehen, was gerne von Touristen getestet wird. - Das Stadion(3).
Nördlich vom Theater liegt das Stadion und ist 220 m lang und 30 m breit. Es sind noch Teile der Tribünen und der Geschäfte unterhalb dieser zu erkennen. Der best erhaltene Teil ist an der nordwestlichen (Der Akropolis zugewanten) Seite zu finden. Alles in Allem sind die Überreste recht sperrlich. Sollte auf dem Besichtigungsprogramm noch Perge stehen, sollte man ruhig an dem Stadion vorbeigehen und sich die gewonnene Zeit für das Stadion in Perge aufheben. - Das Bad (13).
Das Bad liegt südlich des Theaters und besteht aus vier Räumlichkeiten. Hier handelt es sich zweifellos um die klassischen Räume Apoditerium (Umkleide), Frigidarium (Kaltwasserraum), Tepidarium (Warmwasserraum) und Caldarium (Heisswasserbad). Eine genaue Zuordnung konnte bisher nicht gemacht werden. - Das Gymnasion (14).
Das Gymnasium liegt im Südosten der gesamten Anlage. Vermutlich stammt es aus einer späteren Bauphase der Stadt im 3. Jh. n.Chr.. Obwohl die Ruine sehr viel Substanz hat, so sind sogar ganze Bögen und Teile der Decke erhalten, kann man bisher keine Aussage über die genaue Nutzung der einzelnen Räume machen. Im Allgemeinen waren Gymnasien Orte des Sportes und der Kultur mit Sporträumen und Bademöglichkeiten. - Das Nordtor(2), Osttor (5) und das Südtor (12).
Von den Toren ist nicht viel übrig geblieben. Und das was noch da ist, ist bisher nicht ausgegraben worden. Die Akropolis war und ist über ein Nordtor in der Nähe des Aquädukts, einem Osttor nördlich vom Theater und einem Südtor südlich vom Theater zu betreten. - Die Agora (8).
Der Zentrale Platz in der damaligen Stadt. Auch jetzt ist er noch der Mittelpunkt der touristischen Interessen. Alle interessanten Bauwerke (außer dem Akuädukt) befinden sich um den weder heute noch in der Antike je bebauten Platz. - Die Basilika (9).
Diese ist auf der Akropolis südöstlich der Agora zu finden. Aus dem Grundriss erkennt man ein dreischiffiges Gebäude 105 m länge und 17 m breite. Der Raum unterhalb der Basilika wurde früher als Zisterne genutzt. Gespeist wurde diese durch Regenwasser. Der Boden des Platzes war leicht zu einem Tunnel unter der Basilka hin geneigt, so das das Regenwasser diesem zugeführt wurde, der wiederum die Zisternen füllte. An der Spitze der Basilika befindet sich ein 25 mal 25 m großer Raum, dessen Wände noch bis zu einer Höhe von 15 mn erhalten sind. In diesen Räumlichkeiten fand man je eine Statue von Kaiser Hadrian und seiner Frau. Diese sind im Museum von Antalya zu sehen. - Die Exedra (10).
Dieses Gebäude befindet sich am Südende der Basilika. Das halbrunde Gebäude trug früher eine Kuppel und diente Philosophen zum Unterrichten oder Vorträge aller Art zu geben. - Die Markthalle (6).
Diese liegt der Basilika gegenüber an der Agora. Auf einer ca. 2 m hohen Plattform waren zahlreiche zweigeschossige Geschäfte hinter einem Säulengang zu finden. Viel ist davon heute nicht mehr über. Von dreizehn Geschäften sind noch die Wände bis zur Dachhöhe erhalten. - Das Nymphaion (7).
Dieses ist auf der Akropolis nordöstlich der Agora zu finden. Hier handelt es sich um den zentralen Brunnen und Trinkwasserquelle im Stadtzentrum. Heute sind hier noch zwei Stockwerke mit einer Gesamthöhe von 15 mn erhalten. Da die Architektur der Bühne des Theaters ähnelt, lässt sich auch hier ein Errichtungszeitraum um das 2. Jh. nach Christus vermuten. Spuren an dem Brunnen beweisen, dass die Front früher komplett mit Marmor verkleidet war. In den Nischen standen mit hoher Warscheinlichkeit diverse Statuen. - Das Bouleuterion (4).
Das Bouleuterion ist von der Agora aus hinter dem Nymphaion zu finden und war die Versammlungshalle des Stadtrates und somit sozusagen das Rathaus. Der Eingang befindet sich an der Ostseite des Gebäudes. Hier befindet sich auch ein Altar und eine Tribüne für die Vortragenen. Archäologen gehen von einem Holzdach aus. Da es in Aspendos keine Musikhalle (Odeon) gab, ist es naheliegend, dass dieses Gebäude auch dafür genutzt wurde. Auch dieses Gebäude geht warscheinlich auf das 2.Jh. n.Chr. zurück. - Das Aquädukt(1).
Das Aquädukt von Aspendos stammt auch aus dem 2. Jh. n. Chr. und führte früher über eine Länge von 15km das Wasser nach Aspendos. Von den einstigen 15km sind die letzten 1,5km noch gut erhalten zu besichtigen. Zu sehen sind noch zwei Wassertürme und große Teile der Wasserleitung und der tragenden Brücke im ersten 1,5 km langen Teil. Vor dem Bau dieser Wasserleitung wurde Aspendos mit normalen Wasserleitungen aus Blei mit Wasser versorgt. Hierbei konnte aber kein stabiler Wasserdruck erzielt werden, daher entschied man die Leitungen ähnlich wie in Patara aus in einander geschliffene ca. 1 m langen Steinblöcken zu bauen. Diese hatten zur Wasserführung innen ein Loch von 28 cm Durchmesser. Die Wassertürme dienten hierbei zur Druckregulierung und Sauerstoffzufuhr für das Wasser. Außerdem konnte hier der sonst gerade Verlauf der Wasserleitung verändert werden. Die Höhe der Wassertürme beträgt 30 m. Die Leitung zwischen den Wassertürmen wird auf einer geraden Brücke geführt, die nebenbei auch als Fussgängerbrücke diente, wenn die fruchtbaren Weiden und Äcker unterhalb dieser regelmässig im Winter überschwemmt war.
GPS-Daten:
N 36,93889° O 31,17222°
Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:
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