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Kathedrale von Talin Besonders Sehenswert

Der Grundriss der Kathedrale stellt eine seltene Kombination aus einer dreischiffigen Basilika mit zwei Pfeilern in jeder Reihe und einem Zentralbau dar, dessen Kuppel über dem Quadrat dieser vier Pfeiler ruht. Das Ergebnis ist eine Kuppelbasilika mit in diesem Fall drei halbrunden Konchen, die von polygonal aus der rechteckigen Grundfläche tretenden Außenwänden ummantelt werden. Sie ist die einzige erhaltene armenische Kirche dieser Art.

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Die Herkunft dieses speziellen Typs ist wie auch die Entstehung der zugrunde liegenden Bauformen seit den ersten Forschungen zur armenischen Architektur Ende des 19. Jhs. Umstritten. Die frühesten, zeitlich einzuordnenden armenischen Kirchen sind Basiliken aus dem 5. und 6. Jh.. Sie stehen möglicherweise mit älteren Basiliken in Syrien (im Bereich der Toten Städte) in Verbindung. Der Zentralkuppelbau beginnt in Armenien nach gängiger Auffassung mit der Kathedrale von Swartnoz Mitte des 7. Jhs.. Ihr Kern ist ein Tetrakonchos, dessen Kuppel von vier freistehenden Pfeilern getragen wird. Als Beispiele für Einflüsse auf diese armenischen Zentralbauten aus Syrien und Mesopotamien wird auf die Tetrakonchen-Kirchen von Seleucia Pieria (Mitte 6. Jh.) oder Resafa (Anfang 6. Jh.) verwiesen.
Als Vorbild der ummantelten Kreuzkuppelkirchen gilt die Basilika von Tekor in der osttürkischen Provinz Kars, von der heute nur noch geringe Reste übriggeblieben sind. Die auf Mutmaßungen angewiesenen Rekonstruktionen gehen von einer ursprünglich dreischiffigen Basilika aus, die als eine von mehreren Erweiterungen im 7. Jh. über einer geänderten zentralen Pfeilerstellung eine Kuppel erhielt.[8] Tekor hat keine seitlichen Konchen, ebenso fehlen diese bei zwei anderen, zu jener Zeit entstandenen, ummantelten Kreuzkuppelkirchen: der Kathedrale in Mren und der 1916 völlig zerstörten Johanneskirche (Surb Hovanes) von Bagaran, der größten historischen Kirche Armeniens.
In dieser Reihe der Monokonchen (mit einer Rundapsis an der Ostwand) bildet der Trikonchos von Talin eine Sonderform. Vermutlich gab es statische Gründe, die dafür sprachen, die Kuppelbasilika mit seitlichen Konchen auszustatten, um die Schubkräfte der Kuppel nicht allein über die Außenwände ableiten zu müssen. Den Prototyp hierfür stellte möglicherweise die Kathedrale von Dwin dar. Die Basilika der ersten Bauphase von Dwin war nach ihrer Zerstörung durch die Perser Ende des 6. Jhs. Zwischen 607 und 628 als ummantelter Trikonchos wiederaufgebaut worden.
Die Kuppelbasilika, von Josef Strzygowski 1918 zu den „längsgerichteten Kuppelbauten“ gezählt, gehört nach Umfang und Höhe zu den größten armenischen Kirchen. Ihre Konstruktion geht von vier zentralen Pfeilern aus, die untereinander durch Gurtbögen verbunden sind. An den Ecken leiten Pendentifs zum Fußkreis des Tambours über. An der Nord- und Südseite erweitern große halbkreisförmige Konchen den Raum. Die fünfeckig ummantelten Konchen werden durch Rundbogenfenster in den mittleren drei Wandfeldern durchbrochen. Die Ostapsis tritt trapezförmig mit drei durchfensterten Wandflächen aus dem Giebel hervor. Zu beiden Seiten wird sie von annähernd quadratischen Nebenräumen mit Rundapsiden, die innerhalb der rechteckigen Grundfläche liegen, flankiert. An der Nord- und Südwand befand sich ein geschlossener Portalvorbau. Das heute gänzlich verschwundene Westportal bestand aus einer Vorhalle mit vier durch Rundbögen verbundenen Pfeilern.
Der außen und innen zwölfseitige Tambour ist durch hohe Fenster in jedem Wandfeld gegliedert. Die Außenecken schmücken gedoppelte Halbsäulen, die durch abgetreppte Blendbögen über Würfelkapitellen miteinander verbunden sind. Innen wird der Tambour durch einen Kranz von Scheiben über den Fenstern geschmückt. Darüber wurden noch zwei Mauerreihen bis zum Ansatz der seit 1840 fehlenden Kuppel restauriert.
Zum bauplastischen Dekor gehören ferner zwei Nischen an der Westfassade, in die Doppelsäulen gestellt sind. Über die Fenster im Westen schwingt sich ein hufeisenförmiger Fries mit einem Herzband. Die äußere Konchenwand im Süden zieren Blendbögen über Korbkapitellen mit Weinranken. Weitere Schmuckmotive sind Palmetten, Rosetten, Perlstäbe und Kreuzblumen.
In der Apsiskalotte sind nur noch wenige Reste einer Bemalung zu sehen, die wohl aus der Bauzeit stammt und einst das Kircheninnere ausgefüllt hat. An der Laibung des oberen Bogens sind noch schwach Medaillons erkennbar, in denen sich Brustbilder von Propheten befanden. Die Malerei in der Mitte stellte eine Theophanie dar, bei der sich im Zentrum der Szene der Thron Gottes umgeben von den geflügelten Tetramorphen (Evangelistensymbole) befand. In deutlich besserem Zustand ist diese Szene in Lmbatavank erhalten. Zwischen den Apsisfenstern befanden sich Heiligenporträts. An der Südwand der Kirche war der Einzug in Jerusalem abgebildet. Anfang des 20. Jhs. War hiervon noch Christus auf einem Esel reitend übrig geblieben.


GPS-Daten:
N 40,38830° O 43,87240°
Hinweis:
Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:

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