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Felsinschrift von Topada Besonders Sehenswert

Die Felsinschrift von Topada, auch Felsinschrift von Karapınar, lokale Bezeichnung Yazılıkaya ist eine Inschrift in luwischen Hieroglyphen und stammt vermutlich aus dem 8. Jh. v. Chr. Sie ist die größte bekannte luwische Felsinschrift.
Der Inschriftenfels liegt etwa 3 km nordwestlich des Dorfes Agilli. Die Bezeichnung in der Literatur bezieht sich auf Topada, den früheren Namen des Ortes Acigöl, der etwa 7 km nördlich liegt. Gelegentlich wird er auch nach dem etwa sieben Kilometer östlich liegenden Dorf Karapinar benannt. Von Agilli führt ein Schotterweg leicht bergab durch die Felder zu dem Felsmonument.

Der Stein ist Teil einer von Nordwest nach Südost verlaufenden, zwischen fünf und acht Meter hohen Felskante aus Trachyt, die ein darüber liegendes Plateau abschließt. Die Inschrift befindet sich auf der nach Süden gerichteten breiten Seite und auf der nach Südwesten zeigenden Schmalseite. Eine weitere Inschriftenzeile mit der Signatur des Schreibers auf dem östlich stehenden Felsen ging vor 1986 verloren.
Die beschriftete Breitseite des Steines ist 3,18 m breit und 2,78 m hoch, die beschriftete Schmalseite hat Maße von 1,46 mal 2,00 m. Der Text ist in acht Zeilen abgefasst, die durch Linien getrennt sind. Sie laufen über Breit- und Schmalseite durch und sind bustrophedon zu lesen, beginnend in der rechten oberen Ecke. Auf dem rechts der Inschrift stehenden Felsen befand sich die einzeilige Signatur des Schreibers, die zwischen 1968 und 1986 durch gewaltsames Herausbrechen verlorenging.
Der Text beschreibt politische und militärische Aktivitäten, die wahrscheinlich in der Umgebung stattfanden, hauptsächlich Kampfhandlungen mit einer Stadt namens Parzuta oder Parzata. Die ansonsten unbekannte Stadt ist vermutlich im Westen bei der Grenze von Tabal zu verorten. Die Inschrift besteht aus den folgenden Teilen: Vorstellung mit Namen und Titulatur, erzählender Teil sowie Abschluss mit Dank an die Götter und Fluchformel. Verfasser ist Wasusarma, der letzte König des neo-hethitischen Reiches Tabal. Wasusarma, assyrisch Wassurme, regierte in der zweiten Hälfte des 8. Jh. v. Chr. und war ein Zeitgenosse des assyrischen Herrschers Tiglat-Pileser III. Nach assyrischen Quellen war er diesem tributpflichtig. Wasusarma stellt sich zunächst als Großkönig, Held, Sohn des Tuwatis, Großkönig, Held vor. Danach beschreibt er zunächst die Grundsituation:
Bei Warballawa handelt es sich um den von Stelen und Inschriften bekannten König von Tuwana, Kijakija, auch bekannt als Urheber der Stele von Aksaray, herrschte in Sinuḫtu, während Ruwata(s) sonst nicht bekannt ist. Tuwana entspricht etwa dem Gebiet um das heutige Niğde, Šinuḫtu wird um Aksaray vermutet, also beide südlich des Inschriftenstandortes und westlich des tabalischen Kernlandes. Im Folgenden berichtet der Großkönig von den Kampfhandlungen. Nachdem der parzutäische Herrscher die Grenzen von Tabal angreift, dringt die tabalische Reiterei in sein Gebiet ein, brandschatzt Orte und verschleppt die bewegliche Habe, Frauen und Kinder in die Abhängigkeit?. Es wird eine Schlacht erwähnt, die der König dank der Hilfe von Tarhunza, Sarruma und anderen Göttern, deren Namen nicht lesbar sind, gewinnt. Es folgen drei Jahre, in deren Verlauf die königliche Reiterei, die Erste unter den Ersten, ihm (dem von Parzuta) Schlag auf Schlag versetzt. Nach einigen Flußüberquerungen und der erneuten Verschleppung von Frauen und Kindern rückt die parzutäische Reiterei nochmals gegen die Grenze vor, doch Tarhunza nahm ihr den Sieg, sodass sie keine Eroberung machten, sondern Tarhunza, Sarruma, … und … mir den Sieg schenkten. Darauf verspricht der König den Göttern weitere Verehrung und bringt seine Erwartung auch zukünftiger Unterstützung zum Ausdruck. Den Abschluss bildet eine übliche Fluchformel:
  • Wer [allerdings diesen] Vertrag antastet:
    wenn er ein König (ist)
  • sollen Tarhunza, Sarruma, … und … ihn selbst und sein Land antasten;
  • wenn er indes eine Person von geringerem Rang (ist),

  • sollen Tarhunza, Sarruma, … und … ihn selbst und sein Haus antasten.

Die Inschrift weist eine Reihe von sprachlichen sowie epigraphischen Besonderheiten auf. Dazu gehören zunächst eine Reihe erheblich älter anmutender Schriftzeichen, als es der angenommenen Entstehungszeit entsprechen würde. Ähnlich wie bei der Inschrift von Suvasa, die ebenfalls Wasusarma zugerechnet wird, tauchen einzelne Zeichen nur hier auf. Es wird allgemein angenommen, dass diese archaisierenden Zeichen, die stilistische Ähnlichkeiten zu Inschriften aus der hethitischen Großreichszeit aufweisen, darauf deuten sollen, dass in Tabal die hethitischen Traditionen stärker aufrechterhalten wurden als in den meisten späthethitischen Staaten. In die gleiche archaisierende Richtung weist die Verwendung des traditionellen Titels Großkönig. Auch die Aufzählung der Götter ist ein Verweis auf althethitische Traditionen. Die Ansicht von Piero Meriggi, der entsprechend der Epigraphik die Inschrift für tatsächlich archaisch hält und dementsprechend Wasusarma und die genannten Könige erheblich früher datiert, wird allgemein zurückgewiesen.

GPS-Daten: N 38,49313° O 34,48011°
Hinweis: Diese Stadt/Sehenswürdigkeit liegt an der Rundreise:
  • Quer durch Anatolien - von Antalya über Kapadokien nach Tokat entlang der Seidenstrasse weiter …

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